Ich bin überzeugt davon, dass es diesen Konflikt ohne die NATO nicht gegeben hätte.
Das ist Spekulation. Ich bin überzeugt, dass es diesen Krieg gegen die Ukraine ("Konflikt" ist ein verlogener Euphemismus, wohl der neue Kreml-Sprachgebrauch nachdem die "Spezialoperation" etwas aus der Mode gekommen ist) ohne Putin nicht gegeben hätte - beweisen kann ich es genauso wenig.
Ich bin ebenso überzeugt, dass es diesen Krieg nicht gegeben hätte, wenn die Ukraine bereits Mitglied der NATO gewesen wäre. Die Hinhaltetaktik von Merkel war verhängnisvoll und hat Russland eingeladen sich seinen Einfluss in der Ukraine mit Gewalt (nachdem sie ihren korrupten Statthalter Janukowitsch selbst demontiert hatten) zu sichern, so lange das noch möglich ist. Merkel hat nicht erkannt, in welche Gefahr sie die Ukraine durch diesen Schwebezustand bringt, obwohl das spätestens 2014 klar war. Die "Beitrittsperpektive" gibt es bereits seit 2008! Es gab keine Absage, aber auch keine Zusage und vor allem keine Garantien für die Übergangszeit wie bei Finnland und Schweden - das war in der Rückschau ein Riesenfehler.
Die Probleme des Bären hatten nichts mit der Eigenstaatlichkeit der Ukraine zu tun, sondern ausschließlich mit der Zugehörigkeit zu einem ganz bestimmten Militärblock. Das ist ein Fakt.
Nein, Fakt ist, dass niemand die tatsächlichen Motive Putins kennt. Da gibt es mindestens ein halbes Dutzend, die in seinen Reden in ständig wechselnden Kombinationen aufploppen und wieder in der Versenkung verschwinden. Ich nenne da nur: Nazis in der Ukraine, Rettung der ukrainischen Russen vor einem Genozid, die historische Zugehörigkeit der Ukraine zu Russland, Schutz für die "Volksrepubliken" im Donbass, die Bedrohung mit US-Biowaffen usw. usw..
Der Elefant im Raum ist, dass Putin die direkte Nachbarschaft zu erfolgreichen, demokratischen Staaten fürchten muss wie die DDR dereinst die BRD oder China Taiwan und Hongkong.