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  • Sentinel

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Re: Er will JETZT nicht liefern und hat recht !!

JohnGeorge24 schrieb am 27.02.2024 10:50:

Es ist die Wortwahl, so empfinde ich es, sozialistischer Nostalgiker.

Viele haben sich schon den Kopf darüber zerbrochen, warum Scholz so spricht und handelt, wie er das tut. Denn eines ist gewiss: Zwischen seinem Wort und seinem Tun scheint es Diskrepanzen zu geben. Zwischen "Wir liefern 5000 Helme" (=wir liefern eigentlich gar nichts) und dann der Lieferung von Iris-T, Geparden, Mardern und Panzerhaubitzen eröffnete sich ja schon ein beachtlicher argumentativer "gap", der sich zumindest nicht unmittelbar erschloss.
Auch zwischen der Aussage "Keine Angriffswaffen auf russischem Boden" und den dann doch gelieferten Leopard1/2 gab es keine wirklich logische Verbindung,

Wenn man in des Bundeskanzlers bisherigem Wirken eine Konstante identifizieren kann, dann die des (scheinbaren) Widerspruchs.
Nun - vielleicht ist das seine ganze eigene Form der "mind games", die er mit Putin aus der Distanz spielen zu müssen.
Vielleicht ist das aber auch Ausdruck einer fortlaufenden Dynamik zwischen antagonistischen Kräften innerhalb der Partei (Stichwort: Mützenich) und der Regierung, in deren Spannungsfeld er sich ausgesetzt sieht.

Eine dritte Erklärungsmöglichkeit ist, dass der Bundeskanzler eigentlich immer nur Optionen gezogen hat, wenn mindestens die USA diese auch gezogen hatten. So musste erst Biden die (technisch und logistisch abslout irrsinnige) Lieferung von Abrams Panzern ankündigen, bevor Herr Scholz dann grünes Licht für unsere Leos gab.
Und da Biden immer noch nicht wirklich ATACMS in relevanter Stückzahl genehmigt hat, zögert Scholz die Lieferung der Langstrecken-Taurus ebenfalls hinaus.

Man könnte diesem letztgenannten Vorgehe durchaus sympathien entgegenbringen, wenn es da nicht diesen einen Punkt gäbe, den Trump immer ins Feld führt: "Was geht mich die Ukraine an, das ist doch euer europäisches Problem".
So gesehen muss man schon die Frage stellen, warum wir hier bei jedem "Pups" erst auf die USA warten wollen, obwohl wir diejenigen sind, die von einer erfolgreichen Verteidigung der Ukraine sehr viel unmittelbarer profitieren würden und damit auch ein sehr viel größeres Interesse haben sollten.

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