auf_der_hut schrieb am 21.12.2024 17:40:
Es würde Russlands Stellung in der Welt grundlegend verändern (und das nicht zum Besseren), wenn es sein Nachbarland mit einem Atomangriff in die Knie zwingt, nur weil es nicht schnell genug kapituliert. Aber die Artikel, die dann Hiroshima und Nagasaki aus dem Archiv holen sind wahrscheinlich schon geschrieben.
Ab dem Tag, wo Russland genug Oreshniks einsatzbereit hat, brauchen sie keine Atombomben mehr dafür.
Aber ob der Hinweis, man sei auch nicht schlimmer als die Amis auf die Dauer zur Rechtfertigung reicht? Die Amerikaner hatten immerhin einige Jahre lang als einzige Atomwaffen und haben die nicht benutzt, um die Weltherrschaft an sich zu reißen.
Ähm... Sorry... genau das haben sie getan, sofern man nicht nur der US-Geschtserzählung anhängt. Hier findet man eine sachlichere Analyse, daß Stalins Kriegseintritt für Japans Kapitulation wesentlicher als die A-Bomben waren:
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/fuhrte-die-atombombe-auf-nagasaki-zur-kapitulation-3620920.html
Schaut man weiterhin auf die Nachkriegssituation, so war Europas Militär weitgehend erledigt. Russland hatte schwere Verluste, war in Eurasien aber klar stärkste Macht. USA waren weit weg, wenn Stalin entschieden hätte, bis zum Atlantik weiter zu marschieren, so hätte wäre die USA in Europa nicht wirklich stark genug gewesen dies zu stoppen.
Deshalb hatte man mit dem einsatz der Atombombe demonstriert, was passieren könnte. Damit ging es klar um den Kampf um die Weltherrschaft, in deren Kontext der Einsatz erfolgt ist.
Auch interessant: Wäre das westliche Militär stark genug gewesen, die Sowjetunion zu besiegen, so hätte Churchill Sommer 1945 angegriffen. Dafür hat er die Pläne der Operation Unthinkable ausarbeiten lassen, die deswegen aber nicht umgesetzt wurden.
https://www.nationalarchives.gov.uk/education/resources/cold-war-on-file/operation-unthinkable/