Z schrieb am 5. Mai 2004 1:42
> Mnementh schrieb am 5. Mai 2004 1:17
>
> > ...
> > Nö, das will ich auch gar nicht sagen. Ich wollte nur darauf
> > hinweisen, dass die Lage um Taiwan gar nicht so klar und einfach ist,
> > wie es oft dargestellt wird. Es ist immer leicht zu sagen, dass die
> > bösen Kommunisten dies und jenes durchsetzen, aber die Realität ist
> > etwas komplizierter. Daraus leite ich noch lange keinen Anspruch
> > Chinas auf Taiwan ab. Allerdings auch keinen Anspruch Taiwans auf
> > Unabhängigkeit.
>
> Das wäre mir neu, dass das taiwanesische Militär sich etwas aus
> Beijing sagen lässt oder das der VR China von Taipeh. Und irgendwie
> gibt es da auch Grenzen, die der jeweilig andere besser mal nicht
> überschreiten sollte - abgesehen davon wird man auch in Taiwan noch
> nicht verurteilt und inhaftiert, nur weil man das Internet benutzt.
> Du liebe Zeit, manche haben schon ein respektables
> Kurzzeitgedächtnis, wenn erstmal der Profit winkt.
>
???
Ich verstehe nicht den Zusammenhang zwischen dieser Antwort und
meiner Aussage.
Tatsächlich ist es ja so, dass der eigentliche Skandal nicht die
Nichtanerkennung Taiwans ist, sondern der praktisch nicht vorhandene
Druck auf China wegen der Menschenrechtsverletzungen. Das finde ich
als Deutscher peinlich, dass da nicht mehr Druck ausgeübt wird.
Dieser Fokus im Telepolis-Artikel auf Taiwan lenkt irgendwie recht
stark davon ab. Und egal was hier gesagt wird, diese
Menschenrechtsverletzungen haben nichts mit Taiwan zu tun. Daraus,
dass China die Menschenrecht missachtet, leitet sich noch lange kein
Unabhängigkeitsanspruch Taiwans ab. Wenn Brandenburg sich abspalten
würde und sich eine modernere und demokratischere Verfassung als
Deutschland geben würde, dann bedeutet dass noch lange nicht, dass
Brandenburg auch das Recht dazu hat.
Und kann ich daraus schlussfolgern, dass vor 15 Jahren, als Taiwan
noch undemokratischer war, Du die Position Chinas unterstützt hast?
Das ist alles Humbug. Ein Anspruch auf Unabhängigkeit leitet sich aus
der Geschichte und der praktichen Anerkennung durch andere Staaten
ab. In beiderlei Beziehung sieht es eher schlecht für Taiwan aus.
> Wenn man sich so etwas schon "realistisch" ansieht, dann hört man
> nicht damit auf, dass man irgendwelche alten Nationalisten der
> taiwanesischen Vergangenheit hochkramt, sondern dann wirft man bitte
> auch einen "realistischen" Blick auf das Ganze. Die Erklärung der
> Bundesrepublik ist jedenfalls eine Zumutung, noch mehr
> Trivialisateure braucht die Welt nun wirklich nicht.
>
Tatsächlichh entspricht diese Erklärung keinem Politikwechsel, diese
Position (Ein-China) wird von den meisten Ländern der Welt seit den
80ern unterstützt. Eigentlich wird die Ein-China-Politik weltweit
schon immer verfolgt, nur wurde bis in die 70er Jahre hinein die
taiwanische Regierung als die legitime Regierung Chinas unterstützt.
Also praktisch verstehe ich nicht den Wind, der um diese Erklärung
zur Ein-China-Politik gemacht wird. Das ist völlig nebensächlich. Der
eigentliche Skandal - dass die Menschenrechtsverletzungen still
geduldet werden - der bleibt im Artikel und hier im Forum unbeachtet
- leider.
Mnementh
> Mnementh schrieb am 5. Mai 2004 1:17
>
> > ...
> > Nö, das will ich auch gar nicht sagen. Ich wollte nur darauf
> > hinweisen, dass die Lage um Taiwan gar nicht so klar und einfach ist,
> > wie es oft dargestellt wird. Es ist immer leicht zu sagen, dass die
> > bösen Kommunisten dies und jenes durchsetzen, aber die Realität ist
> > etwas komplizierter. Daraus leite ich noch lange keinen Anspruch
> > Chinas auf Taiwan ab. Allerdings auch keinen Anspruch Taiwans auf
> > Unabhängigkeit.
>
> Das wäre mir neu, dass das taiwanesische Militär sich etwas aus
> Beijing sagen lässt oder das der VR China von Taipeh. Und irgendwie
> gibt es da auch Grenzen, die der jeweilig andere besser mal nicht
> überschreiten sollte - abgesehen davon wird man auch in Taiwan noch
> nicht verurteilt und inhaftiert, nur weil man das Internet benutzt.
> Du liebe Zeit, manche haben schon ein respektables
> Kurzzeitgedächtnis, wenn erstmal der Profit winkt.
>
???
Ich verstehe nicht den Zusammenhang zwischen dieser Antwort und
meiner Aussage.
Tatsächlich ist es ja so, dass der eigentliche Skandal nicht die
Nichtanerkennung Taiwans ist, sondern der praktisch nicht vorhandene
Druck auf China wegen der Menschenrechtsverletzungen. Das finde ich
als Deutscher peinlich, dass da nicht mehr Druck ausgeübt wird.
Dieser Fokus im Telepolis-Artikel auf Taiwan lenkt irgendwie recht
stark davon ab. Und egal was hier gesagt wird, diese
Menschenrechtsverletzungen haben nichts mit Taiwan zu tun. Daraus,
dass China die Menschenrecht missachtet, leitet sich noch lange kein
Unabhängigkeitsanspruch Taiwans ab. Wenn Brandenburg sich abspalten
würde und sich eine modernere und demokratischere Verfassung als
Deutschland geben würde, dann bedeutet dass noch lange nicht, dass
Brandenburg auch das Recht dazu hat.
Und kann ich daraus schlussfolgern, dass vor 15 Jahren, als Taiwan
noch undemokratischer war, Du die Position Chinas unterstützt hast?
Das ist alles Humbug. Ein Anspruch auf Unabhängigkeit leitet sich aus
der Geschichte und der praktichen Anerkennung durch andere Staaten
ab. In beiderlei Beziehung sieht es eher schlecht für Taiwan aus.
> Wenn man sich so etwas schon "realistisch" ansieht, dann hört man
> nicht damit auf, dass man irgendwelche alten Nationalisten der
> taiwanesischen Vergangenheit hochkramt, sondern dann wirft man bitte
> auch einen "realistischen" Blick auf das Ganze. Die Erklärung der
> Bundesrepublik ist jedenfalls eine Zumutung, noch mehr
> Trivialisateure braucht die Welt nun wirklich nicht.
>
Tatsächlichh entspricht diese Erklärung keinem Politikwechsel, diese
Position (Ein-China) wird von den meisten Ländern der Welt seit den
80ern unterstützt. Eigentlich wird die Ein-China-Politik weltweit
schon immer verfolgt, nur wurde bis in die 70er Jahre hinein die
taiwanische Regierung als die legitime Regierung Chinas unterstützt.
Also praktisch verstehe ich nicht den Wind, der um diese Erklärung
zur Ein-China-Politik gemacht wird. Das ist völlig nebensächlich. Der
eigentliche Skandal - dass die Menschenrechtsverletzungen still
geduldet werden - der bleibt im Artikel und hier im Forum unbeachtet
- leider.
Mnementh