Der Leitzins ist der Zins, den eine Bank bezahlen muss, wenn sie sich vom Staat Geld leiht.
Wenn also ein Unternehmen sich Geld leiht, um damit z.B. Waren zu kaufen, dann leiht es sich das Geld bei einer Bank, die sich wiederum (einen Teil) Geld beim Staat leiht, um an das Geld frü den Kredit zu kommen.
D.h. die Zinsmarge der Bank + der Leitzins bestimmt den Kreditzins des Unternehmens.
Die Staatsanleihen haben damit nichts zu tun. Dort orientiert sich der Zinssatz eigentlich nur daran, wie gut der Staat seine Anleihe am Markt plazieren kann.
Ist das Kreditausfallrisiko gering, so ist der Zins niedrig.
AAA-Schuldner konnten daher in den letzten Jahren auch Negativzinsen verlangen, während Schrott-Staaten, wie Argentinien sogar schauen mußten, ob sie ihre Anleihen überhaupt los wurden.
Ob sich eine Unternehmung solche AAA-Staatsanleihen gönnen muss, hängt mit den Basel II Vorschriften zusammen. D.h. wenn die eine hohe Bonität benötigen, brauchen die ein entsprechendes Eigenkapital.
Das betrifft aber hauptsächlich Unternehmungen, die am Finanzmarkt tätig sind.
Ansonsten waren ihre Ausführungen schon korrekt.
Insbesondere der lustige Umstand, dass wir die Akteure über die Vorschriften zwingen, unserem Staat Kredite zu geben.
Aber wenn S&P, Moodys und Co. einmal auf die Idee kommen Deutschland das AAA zu entziehen oder es gar zu einer Erdrutschhandlung kommt, weil eine Gebietskörperschaft in Deutschland keine Anleihen mehr platzieren oder die Kredite nicht mehr bedienen kann, dann geht bei uns die Wutz ab.