Mathematiker schrieb am 05.02.2022 13:13:
Steigenden Zinsen für Staatsanleihen ziehen eine ganze Reihe von Folgen nach sich: Wie bereits gesagt, wird die Neuverschuldung dann teurer – sowohl für Staaten als auch für Unternehmen.
Die Verschuldung für den Staat wird teurer. Die Unternehmen gewinnen als Kreditgeber, weil die Sicherheiten eine höhere Rendite abwerfen.
Doch moment 'mal – wieso sollten Unternehmen in großem Stil in Staatsanleihen investieren? Das sind eher Stiftungen, Fonds, Versicherungen und Banken, die dazu aus gesetzlichen Gründen verpflichtet sind (stand im Text).
Der wesentliche Punkt ist doch, dass das Schuldenmachen auch für die Unternehmen teurer wird, wenn der Leitzins steigt. Und weil das der Zins ist, zu dem die Banken bei den Nationalbanken Geld leihen können, müssten die Banken einen steigenden Zins an ihre Schuldner weitergeben, sonst machen sie Verluste. Umgekehrt sind Kredite (auch z.B. für private Immobilien) zurzeit so günstig, weil die Banken selbst zu historisch günstigen Konditionen an das Geld kommen.
Kurzum, im Ergebnis stimmt doch die Darstellung der Zusammenhänge von Leitzins und Wirtschaftswachstum.