Also, erstmal muss man sagen, dass trotz der "Department"-Bezeichnung im Namen DOGE das nicht etwa heisst, dass das ein Teil der Regierung wird oder Musk gar ein Minister sein wird.
Das ist eine rein beratende Funktion, ohne jede tatsächliche Macht. Klar ist es bei der Trump-Bande so, dass jeder, der mit Trump spricht, faktisch eine enorme Macht hat, weil Trump immer dem glaubt, der als letzter mit ihm gesprochen hat.
Was leider auch bedeutet, dass all die, ihn grundsätzlich schneiden, sich jedem Einfluss berauben, aber das muss ja jeder selbst wissen. Das machen hier in Europa natürlich konsequent alle falsch, aber daran ist man ja fast schon gewöhnt.
Und Musk war schon bei der letzten Trump-Präsidentschaft im Berater-Gremium von Trump eingeladen. Das er dann wieder verlassen hat, nachdem Trump das Paris-Klima-Abkommen gekündigt hat, weil er das völlig bescheuert und falsch fand.
Trump versucht, Musk zu benutzen und Musk versucht Trump zu benutzen. Dass Musk in der Tat sehr viel Erfahrung damit hat, gnadenlos Dinge abzuschneiden, die nix bringen, stimmt allerdings sehr wohl, das hat er bei Tesla und SpaceX laufend getan und trotz aller Empörung im Einzelfall hat das letztlich geholfen. Er ist aber auch trägheitslos genug, um Dinge wieder neu einzuführen, wenn er merkt, dass es ohne nicht geht. Ein Idiot ist er nämlich nicht, auch wenn ihn das unter den Trump-Unterstützern ziemlich einzigartig macht.
Man kann sich über die politische Ausrichtung von Trump und auch Musk natürlich beliebig (und zu Recht) aufregen, aber vielleicht ist es wirklich so, dass es SO einfach nicht weitergeht hier im Westen.
Ich tröste mich gerade damit, dass man gegen dieses ganze wacklige Kartenhaus vielleicht wirklich mal ordentlich treten muss, um zu sehen, was hält und was vielleicht einfach mal besser Platz machen und wegbrechen sollte, denn sonst steht es immer nur im Weg.
Und es kotzt mich ohne Ende an, dass hier in Europa alle so tun, als das Ergebnis einer demokratischen Wahl in den USA geradezu schon kriminell, weil nicht die "Richtigen" gewonnen haben. Die dann aber auch nur immer weitergemacht hätten wie bisher, was ja auch nicht gerade so toll war, wenn man sich das mal nüchtern ansieht.
Mein Lieblingswort gerade ist "Ein Standpunkt kann ein gefährlicher Luxus sein, wenn er wirkliche Einsicht und Verständnis ersetzt". Ich wünsche mir von daher, dass mehr Leute vielleicht mal auf ihren Standpunkt verzichten und sich stattdessen um Einsicht und Verständnis bemühen, selbst wenn es heißt, dass sie ein wenig Verständnis für ihre politischen "Feinde" entwickeln müssten. Denn: Selbst wenn deren Lösungen im Einzelfall falsch sein mögen, sind die Probleme vielleicht ganz real und müssen irgendwie gelöst werden. Immer nur die Probleme verleugnen, nur weil man die einfachen Lösungen nicht mag, aber selber auch keine besseren hat, hat noch nie weiter geholfen.