Pnyx (1) schrieb am 05.04.2024 17:52:
Zuerst schafft der Kapitalismus mit seinen gewinngenerierenden Aktivitäten Probleme, dann entwickelt er gewinngenerierende Verfahren, um sie zu lösen. Dabei schafft er neue Probleme, für die dann... und so weiter, bis in alle Ewigkeit.
Er schafft aber eben nicht nur Probleme, sondern eben auch Wachstum pro Kopf und somit Massenwohlstand. Damit meine ich ausdrücklich nicht, dass der Kapitalismus die Klassengesellschaft abgeschafft hat - ganz offensichtlich ist dies nicht der Fall - aber selbst ein Malocher aus den unteren Schichten lebt heute um Längen besser als ein Adeliger von vor 300 Jahren. Das ist eindeutig der ungeheuren Dynamik dieses Systems zu verdanken - jener Dynamik, die leider auch mit immer höherer Schlagzahl Ressourcen ausbeutet und die Umwelt zerstört.
Den historisch beispiellosen Wohlstand erwähne ich deshalb, weil man sonst nicht versteht, warum wir uns mit dem Abschied vom Kapitalismus so schwertun. Warum wir immer noch gerne glauben, dass sich Umweltprobleme mit noch mehr Technik schon noch in den Griff bekommen lassen. Warum selbst taz-Journalisten der Meinsung sind, nur der Kapitalismus böte überhaupt erst die wirtschaftliche Power, die notwendig sei, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Doch leider ist es so:
Es gibt keinen Technofix. Entweder man fährt all die schädlichen Aktivitäten massiv zurück, oder unsere Tage auf diesem Planeten sind gezählt.