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356 Beiträge seit 02.03.2022

Die Kosten der Westbindung zahlen die Litauischen Bürger

Bis 2009 war Litauen Selbstversorger mit dem Kernkraftwerk Ignalina und exportierte sogar Strom. Seither ist das Land zu 70 % auf Stromimporte angewiesen, die in den Folgejahren bis 2015 nur aus Russland bezogen werden konnten.

Bis 2006 lieferte der russische Gashandelsmonopolist Gasprom Litauen das Gas zu Preisen unter Weltmarktniveau. Die seither erfolgte Anpassung an die Preise des freien Marktes hat die Preise stark steigen lassen, von 1. Januar 2005 bis 1. Januar 2007 um das 1,4-Fache, 2008 erfolgte (nach einem Jahr der Preisstabilität) eine Erhöhung um 62–67 % und auch für 2009 belaufen sich die Steigerungen (je nach Verbrauch) auf 23–30 % (Preis 2008 für Kleinverbraucher 2,24 Litas/m³).

https://de.wikipedia.org/wiki/Energiewirtschaft_Litauens

In der um das LNG-Terminal in Klaipeda entstandenen Situation, in der Vilnius offensichtlich in einer Sackgasse steckt, tun sich die Experten schwer mit einer Prognose zum Ausgang des Konflikts. Obwohl sie bereits jetzt eines ganz klar anmerken: Für den grenzenlosen Drang, Russland „eins auszuwischen“, der Litauen dazu gebracht hat, auf russisches Gas zu verzichten und dabei sogar Nachteile für sich in Kauf zu nehmen, zahlen das Land und seine Bürgerinnen und Bürger nun einen unverhältnismäßig hohen Preis.

https://energy-europe.eu/wirtschaft/litauen-norwegisches-fluessiggasterminal-in-klaipeda-startklar/

Dazu kommt dann der Braindrain, der zum Schrumpfen der Bevölkerung geführt hat...

Unmittelbar nach der Unabhängigkeitserklärung am 11. März 1990 startete die erste große Migrationswelle. Bei dieser ethnischen Migration der russisch-sprachigen Bevölkerung kehrten vornehmlich Russen, Weißrussen und Ukrainer aufgrund der politischen Veränderungen in Litauen in ihre Heimatländer zurück. 1992/93 erreichte diese ethnische Migration ihren Höhepunkt, setzte sich aber bis zum Ende der 1990er Jahre fort - wenngleich auf niedrigerem Niveau. In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends kam die Migration der russisch-sprachigen Bevölkerung fast zum Erliegen.

Mit dem EU-Beitritt (2004) begann nun allerdings die zweite große Migrationswelle, die bis heute anhält: die Abwanderung von jungen, hoch qualifizierten Arbeitskräften, der so genannte „Lithuanian brain drain“. Im Jahr 2005 sind allein 15 571 Litauer emigigriert, im letzten Jahr waren es rund 10 000. Durch den „brain drain“ verliert Litauen jedes Jahr rund 0, 3 Prozent seiner Bevölkerung.

Zielländer der Emigranten sind dabei vor allem Irland, Großbritannien und Schweden

Dazu dann noch die Verdreifachung der Militärausgaben für die NATO:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/588051/umfrage/anteil-der-militaerausgaben-am-bip-in-litauen/

Läuft voll gut diese Anbindung an die EU und NATO. Zumindest für die Eliten, die sich die Taschen vollstopfen können!

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