Des weiteren ist es wohl auch eine Reaktion auf den bevorstehenden NATO-Beitritt Finnlands und der damit drohenden Blockade des Finnischen Meerbusens durch die NATO.
Eine Seeblockade des Finnischen Meerbusens wäre in der Tat für Russland verheerend. Aber noch steht die Nato nicht offiziell im Krieg mit Russland. Die erwähnten Flottenmanöver sind eine Demonstration der Russen gegenüber der Nato. Aber die Aktion Litauens war eine Provokation gegenüber Russland und wurde dort auch als solche aufgefasst, muss man nüchtern konstatieren.
Ich bin aber nicht der Meinung, dass Russland einen weiteren Präventivschlag a la Ukraine in die Tat umsetzt, um sich einen strategischen Vorteil zu sichern. Erstens sind keine ausreichende Kräfte da, um im Nordwesten eine großangelegte Offensive gegen die baltischen Nato-Staaten zur Kontrolle der Suwalki-Lücke erfolgreich langfristig zu Ende zu bringen. Man ist in der Ostukraine noch genügend beschäftigt. Zweitens hätte Lukaschenkow auch noch ein Wort mitzureden. Der schwingt zwar immer großmäulige Reden und hat Russland im Ukrainekonflikt logistisch unterstützt, aber sein Militär aktiv aus dem Konflikt herausgehalten . Drittens würde dies den Bündnisfall der Nato mit allen Konsequenzen zur Folge haben, wenn nicht der Sultan vom Bosporus aus fadenscheinigen Gründen dagegen mauert u.a. weil er mit den Russen eigene Deals am Laufen hat und damit ein Eingreifen verzögert. Viertens würde dieser am Anfang zwar konventionell geführte weitere Konflikt innerhalb kurzer Zeit in einen nuklearen Schlagabtausch münden. Ganz lebensmüde sind die Russen und auch die Nato-Staaten noch nicht.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.06.2022 23:51).