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  • Epimenides

352 Beiträge seit 29.08.2010

USA oder "Putin" als Verursacher "aller" Übel auf der Welt und so Zeugs

Volle Zustimmung erstmal zu Folgendem:

Mag sein das Roosevelt den Krieg mit Japan gewollt hat. Japan war schließlich Teil der Achsenmächte. Aber ohne Japans Angriff auf Pearl Harbor hätte er in den isolationistisch eingestellten USA dafür keine Mehrheit bekommen.

Genau so dürfte das gewesen sein. Roosevelt war da um einiges schlauer, als die plumpen Regisseure des Zwischenfalls am Sender Gleiwitz. Und er war auch schlauer als so mancher seiner späteren Nachfolger, mit all diesen Tonkings, Brutkästen oder Massenvernichtungswaffen.

Aber dass

die USA für alles Übel in der Welt verantwortlich gemacht werden,

ist sicherlich übertrieben. Schließlich behauptet die "Monroe-Doktrin" ja keine Geltung für die ganze Welt.

Dass die US-Politik allerdings als ein im Vergleich zu andern Staten überdimensional großer Leidensstifter erscheint, liegt natürlich nicht daran, dass US-Bürger, oder auch nur US-Konzerne oder US-Politiker schlechtschlimmböser wären, als andere. Es verhält sich lediglich so, dass die schiere Größe dieses weltgrößten militär-industriell-finanziellen Komplexes dazu führt, dass alle Handlungen dieses Komplexes erheblich tiefere Spuren hinterlassen und quantitativ stärkere Folgen zeitigen, als dies bei qualitativ vergleichbaren Aktivitäten kleinerer Strukturen der Fall ist.

So erscheint vielen Leuten ein großer Teil der Weltübel US-amerikanischen Ursprungs zu sein. Setzt man die beteiligten Faktoren jedoch in die rechten Proportionalitäten, relativiert sich das Ganze. Das bedeutet, dass etwa ein Fall der USA in die Bedeutungslosigkeit die Gesamtzahl der "Übel", so sich derlei überhaupt quantifizieren lässt, kaum vermindern dürfte.

Leider brauchen aber sehr viele Menschen klare Freund-Feind-Unterscheidungen. Und die erscheinen mir oft sehr zufällig, abhängig nicht nur von den gerade erreichbaren Informationen, sondern auch von der emotionalen "Vormagnetisierung", wie sie durch darauf spezialisierte Medien erzeugt zu werden pflegt, was man in Foren wie diesem sehr deutlich beobachten kann.

Im konkreten Fall geht es mir aber nur um die Erörterung jener PR-Technik, im altbekannten Streit "Wer hat angefangen" gut dazustehen, indem man dafür sorgt, dass der andere den ersten Schlag oder Schuss tätigt. Wie Roosevelt einst vorgemacht hat, was nun vom Nato-Hegemon so geschickt kopiert wird.

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Ceterum censeo: Ich halte es für nötig, auch hier wieder einmal anzumerken, dass ich alles andere als ein Verfechter der russischen Regierungspolitik bin. Deren Fiesigkeiten, und schlimmer noch, deren grobe Fehler exkulpieren jedoch keineswegs Victoria Nuland mitsamt ihren Vasallen, nicht zuletzt diesen unsäglichen und vielzuvielen Habocks und Baerbecks im gefährdeten Europa. Von Joe Biden schweige des Betrachters Höflichkeit.

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