Karl Sten schrieb am 23.06.2022 08:50:
Zitat:
Seit Wochen dreht der Westen heftig an der Eskalationsspirale: So nutzt er demagogisch das Thema drohende Hungersnot im Globalen Süden aufgrund ausbleibender ukrainischer Getreideexporte. Zunächst einmal ist es seltsam, dass man Tag für Tag schwerstes Militärgerät in die Ukraine auf dem Landweg verfrachten kann, dass Getreideexporte jedoch auf demselben Weg unmöglich sein sollen.
Schweres Militärgerät: 600 Panzer mit einen Gewicht zwischen 30 und 50 Tonnen => ca. 20.000 bis 30.000 Tonnen Material. 100.000 Panzerabwaffen (a 20 kg) 2.000 Tonnen. Andere Sachen - seien wir großzügig: zusammen irgendetwas zwischen 50.000 - 100.000 Tonnen Kriegsmaterial.
Nicht verschiffte Getreidemenge in der Ukraine: ca. 40.000.000 Tonnen. Quelle: handelsblatt 12.5.22
Das ist ein Mengenunterschied um den Faktor 400. Versteht der Author nicht, dass der Weizenexport ein ganz anderes logistisches Problem ist. Oder will er uns bewußt irreführen, um seine politische Agenda zu vertreten.
Solche Argumentationsfehler entwerten den Artikel.
Der Autor hätte das besser ausführen können, oder auch müssen.
Die Ukraine fährt besser, wenn sie das Getreide NICHT exportiert. Sie bekommt ja (weitestgehend) ohnehin die Unterstützung, die sie einfordert. Sie ist nicht auf die Einnahmen des Getreideverkaufs angewiesen. Und Hunger in Afrika ist ein prima Titel und Druckmittel, z.B. um Schifsabwehrraketen einzufordern.
Warum sollte die Ukraine dieses Druckmittel aus der Hand geben?