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  • VGAP

725 Beiträge seit 14.10.2003

Re: Sich wehren ist Bürgerpflicht

"Nur ein Stopp aller Waffenlieferungen und ein massives Drängen auf sofortige Verhandlungen mit dem Ziel "Minsk III" kann die bedrohliche Dynamik stoppen."

Ich bezweifle, dass sich Russland nach dem großen Erfolg von "Minsk II" nochmal vom Westen derart hinhalten ziehen lassen wird. Wer sowas glaubt, der liest anscheinend nicht die Aussagen der russischen Politiker, sei es nun Lawrow oder andere.

Um Verträge abzuschließen muss der Verhandlungspartner ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit vorweisen können und davon ist schlicht nichts mehr von übrig im Westen. Ich bin sicher, das gilt nicht nur in Russland, die sagen es halt nur ganz offen, sondern das gilt sicherlich für den größten Teil der restlichen Welt. Die sehen ja, was in den letzten Jahrzehnten im Westen abgelaufen ist. Man könnte provokannt fragen: Ist noch irgendein Vertrag übrig, den die USA nicht über den Haufen geworfen haben, wenn's ihnen grad mal in den Kram gepasst hat?

Selbst Europa hat sich an keine Abmachungen mehr gehalten, stattdessen jeden Sanktionsunsinn mitgemacht oder sogar übertroffen und zuletzt hat man sich nicht mal mehr die Mühe gemacht, irgendwelche fadenscheinigen Begründungen dafür zu erfinden.

Deutschland hatte mal über Jahrzehnte beste Beziehungen zu Russland, war sogar wichtiger Vermittler zwischen den Blöcken, dem beide Seiten vertraut haben. Das ist inzwischen komplett kaputt, Deutschland hat in Russland nur noch den Status eines Pudels der Amerikaner, aber das dürfte neuerdings für die komplette EU gelten.

Und da die Ukraine sowieso keine "Credits" in Russland hat und es niemanden mehr im Westen gibt, der als Bürge akzeptiert wird, macht Russland auch keinen Vertrag mit der Ukraine, bei dem es auf irgendeine Art und Weise seinem Vertragspartner vertrauen müsste. Oder mit anderen Worten: es geht so lange weiter, bis sichergestellt ist, dass der Westen den Rest der Ukraine nicht wieder irgendwie in Stellung gegen Russland bringen kann. Wer zum Teufel glaubt ernsthaft, dass er als Vertragspartner in Frage kommt, wenn er andauernd rumnöhlt "wir werden deine Wirtschaft ruinieren" und "wir wollen, dass es möglichst viele Tote gibt"? Wie abgehoben und überheblich muss man sein, um das zu erwarten? Ich bezweifle inzwischen, dass es am Ende noch eine Restukraine geben wird... zumindest keine eigenständige.

Und ich denke, dass ist auch bei den westlichen "Entscheidern" angekommen und deshalb gibt's auch nur zwei Optionen: eskalieren oder ignorieren und aufgeben. Und wie wir wissen, haben Ideologen wie die NeoCons keinen Rückwärtsgang. Wir können nur hoffen, dass sie es irgendwann ignorieren und woanders in der Welt Chaos stiften... und dass man den Vollversagern der EU (in der Brüssel landen ja nicht die Besten der Staaten sondern der Bodensatz der Unfähigsten) endlich mehrheitlich die Gefolgschaft verweigert bevor alles in die Grütze geht.

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