GrenSo schrieb am 21.09.2022 10:28:
Was soll eigentlich diese Scheibchenmentalität von Russland?
Wenn Putin offiziell einen Krieg will, dann soll er gefälligst endlich mal eine offizielle Kriegserklärung gegen die Ukraine und deren Verbündete aussprechen. Aber diese Scheibchen für Scheibchen eskalierenden Taktik ist doch mehr als lächerlich.
finde ich nicht. Das macht durchaus Sinn, sich Eskalationsschritte offen zu halten, und die einzelnen Schritte nicht zu drastisch zu gestalten. Dasselbe tun wir in Bezug auf die Waffenlieferungen und die Unterstützung der Ukraine ja auch.
Diese Teilmobilisierung Russlands lässt ja in ihrem Umfang durchaus Interpretationsspielraum offen, genauso wie diese Referenden in den besetzten Gebieten.
Die Referenden kann man als einen Schritt zur Kriegserklärung an die Ukraine betrachten (Verteidigungskrieg, weil die Ukraine dann ja 'russisches' Territorium angreift). Der Schritt muss aber deshalb nicht zwingend erfolgen.
Genauso kann man auch diese Teilmobilmachung als einen Eskalationsschritt betrachten, muss man aber nicht unbedingt. Das hängt ja auch davon ab was die mit der erhöhten Personalstärke anfangen. Da könnten beispielsweise ja auch die Truppen an der Grenze zum Baltikum verstärken, die könnten aber auch überwiegend die Lücken füllen, die bisher entstanden sind, oder z.T. in der Ukraine eingesetzt werden.
Insofern passt das eben auch zum bisherigen Handlungsmuster Putins, möglichst viel Ungewissheit zu verbreiten, und damit die Bevölkerung im Westen zu verunsichern. Das ist im Grunde dasselbe Spiel wie mit den Energielieferungen.