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  • 0815x

659 Beiträge seit 06.01.2008

Der Protest muß auch an der richtigen Stelle ankommen

Wenn paar hundert Traktoren und Bauern irgendwo in Bayern auffahren und ein Lokalpolitiker zu reden versucht, interessiert das die Ampel überhaupt nicht und die EU erst recht nicht.

Denn die lassen nur die Lobbyisten an sich heran, mit einem Bauern reden tun die nur, wenn Presse und Medien dabei sind. Könnte Wählerstimmen bringen.

Wenn aber ein Hr. Habeck sich nicht mehr von der Fähre traut, ist der Vorgang vielleicht fragwürdig, aber er kam an und das beim Richtigen.

Sicher, der Agrardiesel sind nur ein paar Prozent, wenn sich die Bauern aber jetzt nicht wehren, können sie gleich drauf warten, daß Lindner mit dem nächsten Thema ankommt, weil es eben keinen Widerstand gab.

Wenn der Wagner-Chef gen Moskau marschieren läßt und wenige Wochen mit dem Flieger abstürzt, dann ist das eine Sprache, die ankommt. Auch wenn's dem guten Ruf nicht gerade förderlich ist.

Die Proteste der Bauern erreichten bisher vorrangig diejenigen, die eh nur alle paar Jahre bei ihnen vorgesetzten Politmarionetten ein Kreuz machen dürfen. Nutzt effektiv wenig.

Warum griff Hr. LIndner das Dienstwagenthema nicht an? Wenn man schaut, mit welchen Protzkisten in den Firmen bisweilen gefahren wird, wäre da sicher Luft gewesen, aber das hätte die FDP Stimmen gekostet, wo man in den Umfragen ohnehin bedenklich nahe an der 4.9%-Marke kratzt. Und die Autoindustrie, die hierzulande kaum mehr ein Fahrzeug für Otto-Normalverbraucher hinbekommt, hätte sicher auch ein Problem damit, wenn auf einmal nur noch kleinere Fahrzeuge gekauft würden und keine 500-PS-Protzkisten, die 2 Parktplätze brauchen. Aber - hier wäre Luft gewesen zu zeigen, daß man auch bei der eigenen Wählerschaft nicht Halt macht und sich nicht vermeintlich Wehrlose schnappt.

Die Rechten? Zumindest die AfD wird ja neuerdings wohl ernst genommen. Warum also sollten die Bauern nicht mit der ein paar Gespräche führen, um andernorts mal das Gesäß auf Grundeis gehen zu lassen?

Und auch die CSU kennt das schon, damals unter Theo Waigel und Edmund Stoiber, als sie beim Aschermittwoch auf protestierende Bauern trafen, die die Polizei völlig überrumpelt hatten. Auch den Vorgang sollten die Bauern nochmal anschauen, denn schon wenig später wurde von ihnen seitens des Bauernverbandes als "störende Basis" gesprochen.

Die Bauern sollten sich auch nicht auf die jetzt angebotene Salamitaktik einlassen. Und eine klare Ansage, erst die Lobbyisten und das mit den Dienstwagen als Zeichen des guten Willens, dann machen die Bauern auch mit.

Es ist zu befürchten, daß die Ampel die Demos schlicht aussitzt.

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