Wenn man Deinen Vorstellungen folgt, müsst man längst den Pentagon
bombardieren, wegen Aufbau und Aufrüstung von Terroristen.
Und dann Clinton, Allbright, Bush mittels einer gezielten Rakete, wie
alle Terroristen einfach mal abschiessen.
Waffen für Srebrenica
Die geheimen Operationen der USA während des Bosnienkrieges werden in
einem Buch von Cees Wiebes umfassend dargestellt
Heute wird man wieder Heulen und Zähneklappern aus dem Blätterwald
hören: Vor neun Jahren, am 11. Juli 1995, fiel die muslimische
Enklave Srebrenica in die Hände der bosnischen Serben, und
routinemäßig erinnern alle Journalisten, die in irgendeiner Weise auf
der Gehaltsliste der NATO oder anderer Nichtregierungsorganisationen
stehen, zu diesem Anlaß an die Blutrünstigkeit von Radovan Karadzic
und seines Völkchens.
Für die Journalisten und Srebrenica gilt: Jeder schreibt von jedem
ab, und keiner will es genauer wissen. Dabei wäre es mit dem Buch des
Holländers Cees Wiebes recht einfach: Wiebes arbeitete im
Niederländischen Instituts für Kriegsdokumentation (NIOD) an der
bisher umfassendsten Studie zu Srebrenica mit. Diese wurde nach sechs
Jahren Recherche und nach der Befragung von über 900 Zeugen im April
2002 vorgelegt und umfaßt 3496 Seiten.
Wiebes hat aus dem Teil, für den er zuständig war, ein Buch gemacht:
Die Arbeit der Geheimdienste im bosnischen Bürgerkrieg. Der Autor
hatte ungehinderten Zugang zu vielen Verschlußakten der westlichen
Dienste und konnte unter Wahrung ihrer Anonymität etwa hundert
Agenten befragen. Auch wichtige Entscheidungsträger wie Ex-CIA-Chef
James Woolsey standen ihm Rede und Antwort. Der Londoner Guardian,
der die Arbeit im Unterschied zu den ignoranten deutschen Medien
gewürdigt hat, resümiert: »Da haben wir die ganze Geschichte der
geheimen Allianz zwischen dem Pentagon und radikalen islamistischen
Gruppen aus dem Mittleren Osten, die den bosnischen Muslimen
beistehen sollten – einige davon sind dieselben Gruppen, die das
Pentagon jetzt bekämpft.« Die verdeckte Kooperation habe das Ziel
gehabt, das UN-Waffenembargo, das für alle bosnischen Kriegsparteien
galt, einseitig zugunsten der Muslime zu unterlaufen.
Das Muster ist dasselbe wie beim Irangate der achtziger Jahre, als
CIA-Seilschaften mit den Mullahs in Teheran kooperierten. Waffen, die
vom Iran und von der Türkei mit finanzieller Hilfe aus Saudi-Arabien
gekauft worden waren, trafen nachts auf dem Flughafen im
ostbosnischen Tuzla ein. Anfänglich benutzte man Flugzeuge der Iran
Air, aber als der Umfang zunahm, wurden sie unterstützt durch eine
geheimnisvolle Flotte schwarzer Hercules-C-130-Transporter. Wiebes
betont, daß die USA in den Lufttransport »sehr eng verwickelt« waren.
Transitland war Kroatien, das als Provision »zwischen 20 und 50
Prozent« des Schmuggelgutes einbehielt. Darüber hinaus wurden
Kroatien »große Mengen illegaler Waffen aus Deutschland, Belgien und
Argentinien« geliefert. »Die deutschen Geheimdienste waren darüber
voll im Bilde.« Auf amerikanischer Seite soll nicht die CIA, sondern
der Geheimdienst des Pentagon die Aktion koordiniert haben. Mit
seiner Hilfe wurden die Vereinten Nationen, die bei der Überwachung
des Embargos auf die US-amerikanische Luftaufklärung angewiesen
waren, getäuscht.
Besonders aggressiv ging der Pentagon-Geheimdienst bei der Aufrüstung
der Muslime in Srebrenica vor. »Die Waffen, die im Frühling 1995
eingeflogen wurden, tauchten vierzehn Tage später in der belagerten
und entmilitarisierten Enklave von Srebrenica auf. Als diese
Lieferungen bemerkt wurden, übten US-Amerikaner auf die UN-Mission
Druck aus, Berichte umzuschreiben. Ein norwegischer Blauhelmsoldat,
der Augenzeuge des Waffenschmuggels geworden war, wurde auf die
übliche Art zum Schweigen gebracht. »Er wurde von drei amerikanischen
Offizieren zur Seite genommen. Sie brachten ihn auf den Balkon des
fünften Stockes eines Hotels in Zagreb und machten ihm klar, daß die
Sache ziemlich beschissen für ihn ausgehen könnte, wenn er bei seiner
Aussage bliebe und weiter darüber spreche.«
Während Wiebes die Verwicklung ausländischer Mächte, insbesondere der
USA, in die Kämpfe hervorhebt, lehnt er eine Schuldzuschreibung an
den damaligen jugoslawischen Präsidenten ab: »Es gibt keine Hinweise
auf eine politische oder militärische Verbindung (des
bosnisch-serbischen Generalstabes) nach Belgrad.« Damit ist die
Haager Anklageschrift gegen Slobodan Milosevic an einem wichtigen
Punkt praktisch widerlegt: der Vorwurf des Völkermordes bezüglich der
Ereignisse in Bosnien. Statt dessen stellt sich die Frage nach der
Verantwortung höchster US-Regierungskreise für den Waffenschmuggel
nach Srebrenica. Bezeichnenderweise verweigerte ausgerechnet Richard
Holbrooke, Sonderbeauftragter des US-Präsidenten für Bosnien, Wiebes
ein Gespräch.
* Cees Wiebes, Intelligence and the War in Bosnia 1992–1995, Lit
Verlag, Münster – Hamburg – London 2003, 463 Seiten, 34,90 Euro
http://www.jungewelt.de/2004/07-10/020.php
Article23 January 2004
'You are only allowed to see Bosnia in black and white'
by Brendan O'Neill
'Some people seem pissed off that I did not take sides over the war
in Bosnia. I suppose I was more interested in reporting all of the
facts.'
Professor Cees Wiebes, a senior lecturer in the Department of
International Relations at Amsterdam University, caused a storm with
his book Intelligence and the War in Bosnia 1992-1995. As part of the
official Dutch inquiry into the Srebrenica massacre of 1995 - when
Bosnian Muslims were killed by Serbs in a United Nations-designated
safe haven towards the end of the Bosnian war - he was charged with
analysing the role of Western intelligence and security services in
Bosnia, including secret arms supplies and 'other covert actions'.
Wiebes, in the words of one report, 'stalked the corridors of secret
service headquarters in Western capitals' for five years, asking
awkward questions and gathering info. The end product is a dense,
500-page book, first published in April 2002 and reissued this month,
described by one British professor as 'one of the most sensational
reports on Western intelligence ever published' (1).
..............
http://www.spiked-online.com/Articles/0000000CA374.htm
bombardieren, wegen Aufbau und Aufrüstung von Terroristen.
Und dann Clinton, Allbright, Bush mittels einer gezielten Rakete, wie
alle Terroristen einfach mal abschiessen.
Waffen für Srebrenica
Die geheimen Operationen der USA während des Bosnienkrieges werden in
einem Buch von Cees Wiebes umfassend dargestellt
Heute wird man wieder Heulen und Zähneklappern aus dem Blätterwald
hören: Vor neun Jahren, am 11. Juli 1995, fiel die muslimische
Enklave Srebrenica in die Hände der bosnischen Serben, und
routinemäßig erinnern alle Journalisten, die in irgendeiner Weise auf
der Gehaltsliste der NATO oder anderer Nichtregierungsorganisationen
stehen, zu diesem Anlaß an die Blutrünstigkeit von Radovan Karadzic
und seines Völkchens.
Für die Journalisten und Srebrenica gilt: Jeder schreibt von jedem
ab, und keiner will es genauer wissen. Dabei wäre es mit dem Buch des
Holländers Cees Wiebes recht einfach: Wiebes arbeitete im
Niederländischen Instituts für Kriegsdokumentation (NIOD) an der
bisher umfassendsten Studie zu Srebrenica mit. Diese wurde nach sechs
Jahren Recherche und nach der Befragung von über 900 Zeugen im April
2002 vorgelegt und umfaßt 3496 Seiten.
Wiebes hat aus dem Teil, für den er zuständig war, ein Buch gemacht:
Die Arbeit der Geheimdienste im bosnischen Bürgerkrieg. Der Autor
hatte ungehinderten Zugang zu vielen Verschlußakten der westlichen
Dienste und konnte unter Wahrung ihrer Anonymität etwa hundert
Agenten befragen. Auch wichtige Entscheidungsträger wie Ex-CIA-Chef
James Woolsey standen ihm Rede und Antwort. Der Londoner Guardian,
der die Arbeit im Unterschied zu den ignoranten deutschen Medien
gewürdigt hat, resümiert: »Da haben wir die ganze Geschichte der
geheimen Allianz zwischen dem Pentagon und radikalen islamistischen
Gruppen aus dem Mittleren Osten, die den bosnischen Muslimen
beistehen sollten – einige davon sind dieselben Gruppen, die das
Pentagon jetzt bekämpft.« Die verdeckte Kooperation habe das Ziel
gehabt, das UN-Waffenembargo, das für alle bosnischen Kriegsparteien
galt, einseitig zugunsten der Muslime zu unterlaufen.
Das Muster ist dasselbe wie beim Irangate der achtziger Jahre, als
CIA-Seilschaften mit den Mullahs in Teheran kooperierten. Waffen, die
vom Iran und von der Türkei mit finanzieller Hilfe aus Saudi-Arabien
gekauft worden waren, trafen nachts auf dem Flughafen im
ostbosnischen Tuzla ein. Anfänglich benutzte man Flugzeuge der Iran
Air, aber als der Umfang zunahm, wurden sie unterstützt durch eine
geheimnisvolle Flotte schwarzer Hercules-C-130-Transporter. Wiebes
betont, daß die USA in den Lufttransport »sehr eng verwickelt« waren.
Transitland war Kroatien, das als Provision »zwischen 20 und 50
Prozent« des Schmuggelgutes einbehielt. Darüber hinaus wurden
Kroatien »große Mengen illegaler Waffen aus Deutschland, Belgien und
Argentinien« geliefert. »Die deutschen Geheimdienste waren darüber
voll im Bilde.« Auf amerikanischer Seite soll nicht die CIA, sondern
der Geheimdienst des Pentagon die Aktion koordiniert haben. Mit
seiner Hilfe wurden die Vereinten Nationen, die bei der Überwachung
des Embargos auf die US-amerikanische Luftaufklärung angewiesen
waren, getäuscht.
Besonders aggressiv ging der Pentagon-Geheimdienst bei der Aufrüstung
der Muslime in Srebrenica vor. »Die Waffen, die im Frühling 1995
eingeflogen wurden, tauchten vierzehn Tage später in der belagerten
und entmilitarisierten Enklave von Srebrenica auf. Als diese
Lieferungen bemerkt wurden, übten US-Amerikaner auf die UN-Mission
Druck aus, Berichte umzuschreiben. Ein norwegischer Blauhelmsoldat,
der Augenzeuge des Waffenschmuggels geworden war, wurde auf die
übliche Art zum Schweigen gebracht. »Er wurde von drei amerikanischen
Offizieren zur Seite genommen. Sie brachten ihn auf den Balkon des
fünften Stockes eines Hotels in Zagreb und machten ihm klar, daß die
Sache ziemlich beschissen für ihn ausgehen könnte, wenn er bei seiner
Aussage bliebe und weiter darüber spreche.«
Während Wiebes die Verwicklung ausländischer Mächte, insbesondere der
USA, in die Kämpfe hervorhebt, lehnt er eine Schuldzuschreibung an
den damaligen jugoslawischen Präsidenten ab: »Es gibt keine Hinweise
auf eine politische oder militärische Verbindung (des
bosnisch-serbischen Generalstabes) nach Belgrad.« Damit ist die
Haager Anklageschrift gegen Slobodan Milosevic an einem wichtigen
Punkt praktisch widerlegt: der Vorwurf des Völkermordes bezüglich der
Ereignisse in Bosnien. Statt dessen stellt sich die Frage nach der
Verantwortung höchster US-Regierungskreise für den Waffenschmuggel
nach Srebrenica. Bezeichnenderweise verweigerte ausgerechnet Richard
Holbrooke, Sonderbeauftragter des US-Präsidenten für Bosnien, Wiebes
ein Gespräch.
* Cees Wiebes, Intelligence and the War in Bosnia 1992–1995, Lit
Verlag, Münster – Hamburg – London 2003, 463 Seiten, 34,90 Euro
http://www.jungewelt.de/2004/07-10/020.php
Article23 January 2004
'You are only allowed to see Bosnia in black and white'
by Brendan O'Neill
'Some people seem pissed off that I did not take sides over the war
in Bosnia. I suppose I was more interested in reporting all of the
facts.'
Professor Cees Wiebes, a senior lecturer in the Department of
International Relations at Amsterdam University, caused a storm with
his book Intelligence and the War in Bosnia 1992-1995. As part of the
official Dutch inquiry into the Srebrenica massacre of 1995 - when
Bosnian Muslims were killed by Serbs in a United Nations-designated
safe haven towards the end of the Bosnian war - he was charged with
analysing the role of Western intelligence and security services in
Bosnia, including secret arms supplies and 'other covert actions'.
Wiebes, in the words of one report, 'stalked the corridors of secret
service headquarters in Western capitals' for five years, asking
awkward questions and gathering info. The end product is a dense,
500-page book, first published in April 2002 and reissued this month,
described by one British professor as 'one of the most sensational
reports on Western intelligence ever published' (1).
..............
http://www.spiked-online.com/Articles/0000000CA374.htm