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  • eadling

841 Beiträge seit 02.03.2018

Hier die ethische Gretchenfrage

Es ist bekannt, dass sehr viele Frauen insgeheim auf jenen harten Sex stehen, der sich jenseits des Normalen bewegt. Es geht um Vergewaltigungsphantasien und offenbar dreht sich in etwa jede vierte Sucheingabe durch Frauen bei Pornhub um Pornos, bei denen es um nicht einvernehmlichen Sex geht.

> According to research by data scientist Seth Stephens-Davidowitz, 25% of female searches for heterosexual porn on PornHub involved keywords searching for painful, humiliating, or non-consensual sex.

([Wikipedia](https://en.wikipedia.org/wiki/Pornhub#Statistical_research))

Es bleibt außen vor, ob alle Frauen manchmal, oder manche Frauen immer darauf stehen. Die Zahlen aber sind deutlich und relevant.

Die große Frage ist nun, was passieren soll, wenn eine Frau mit solcherlei Phantasien einen männlichen Sexroboter zu sich ins Bett holt und ihn bittet, sie zu vergewaltigen. Wäre das ethisch machbar oder sollte das Programm des Roboters eine aktive Vergewaltigung verhindern?

Eine daraus abgeleitete Frage wäre, ob der sicherlich bald künstlich sehr intelligente Roboter antizipieren soll, ob die Frau nicht einvernehmlich Sex haben möchte und einfach drauf los vergewaltigen soll. Sie könnte ihm das ja zu Beginn sagen, dass er sie wenn er den sensorischen Eindruck hat, dass sie es will, einfach loslegen soll und erst dann aufhören, wenn der Orgasmus da ist.

Man könnte ja ein Sicherhetiswort vereinbaren, wenn sie es doch nicht will. Das ist alles realistisch und vorstellbar, oder?

Was aber ist, wenn der Sexroboter trotz seiner Intelligenz und Sensibilität (oder gar durch fehlerhafte Programmierung versehentlich) die Frau mit einer anderen Frau verwechselt und diese vergewaltigt?

Das wäre dann eindeutig ein Verbrechen und die Frage wäre, wer haftet. Der Hersteller, die Eigentümerin... oder vielleicht die Kommune??

Bei Männern ist die Sache eindeutig, zumal es statistisch wohl eher eine zu kleiner Anzahl ist, die auf Vergewaltigungen steht, da wir sonst sicherlich bereits davon gehört hätten.

Die beiden Sonderfälle mit heterosexuellen Männern, die sich gerne von Frauen vergewaltigen lassen und homosexuelle Männer mit vergewaltigt werden Phantasien scheinen ebenfalls in zu kleiner Anzahl vorzukommen. Die Programmierung müsste daher nicht vorgenommen werden - oder der Akt in speziellen Etablissements vonstatten gehen.

Auch andere Sachen wie Pädophilie sind kein Problem, da es dem Roboter egal ist, ob er wie 22 aussieht oder wie 12.

Nur, die Nummer mit den heterosexuellen Frauen mit Vergewaltigungsphantasien ist bei weitem zu groß, als dass sie kontrolliert ablaufen könnte. Entweder man lässt es zu, dass der Hausfreund entsprechend programmierbar ist und geht das Risiko von echten Vergewaltigungen ein, oder aber man unterdrückt ein Viertel der Frauen (resp. alle Frauen ein Viertel der Zeit).

Da ich persönlich kaum vermute, dass Vergewaltigungen durch Roboter legalisiert werden würden, könnte sich die Sache mit dem tollen Sexroboter für jeden zu einem Sachverhalt entwickeln, bei dem Frauen Männern gegenüber bedeutend benachteiligt werden.

Mir als freiheitlich gesinnter Person ist das wurscht (bin ja auch nicht betroffen), aber ich rechne fest damit, dass uns bei dem Thema noch ein großer Streit ansteht - mit offenem Ausgang.

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