Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

90 Beiträge seit 08.12.2022

Die Grenzen amerikanischer Energiehegemonie oder wie Europa sie wahrnimmt.

Die USA verfügen nicht über die Kapazitäten, ihre Energieproduktion so stark auszuweiten, dass sie als alleiniger und allmächtiger Energielieferant der Welt auftreten könnten. In Asien schreitet die Industrialisierung vieler Länder rasant voran, und die Energie-Nachfrage ist so hoch, dass bereits Engpässe vorhergesagt werden. Dies liegt daran, dass die Erweiterung der globalen Produktionskapazitäten für Energie nicht mit dem schnellen Wirtschaftswachstum in Asien und Afrika Schritt hält – sie stagniert sogar in vielen Bereichen. Selbst die USA sind in gewisser Weise weiterhin auf Russland angewiesen.

Für Europa bedeutet das, dass es unvermeidlich ist, möglichst bald wieder Verhandlungen mit Moskau aufzunehmen. Die USA müssen sich auf die asiatischen Märkte konzentrieren, um dort ihren Einfluss zu sichern. Das wiederum macht deutlich, dass Europa sich nicht vollständig auf Lieferungen aus den USA verlassen kann.

Gleichzeitig richtet Russland seine Energieinfrastruktur zunehmend nach Osten aus, um die Nachfrage aus Asien zu bedienen. Europa wird Schwierigkeiten haben, in diesem Wettbewerb mitzuhalten. Niemand hätte gedacht, dass Russland diese Umstellung so schnell umsetzen könnte. Verschärfend kommt hinzu, dass die Ukraine – mit Unterstützung der USA – die Energieinfrastruktur in Westrussland zerstört. Für Russland stellt dies jedoch keine unlösbare Herausforderung dar, da die neuen Projekte vor allem im Osten des Landes vorangetrieben werden.

Europa muss endlich verstehen, dass ein schneller Frieden entscheidend ist. Die Situation in der Ukraine entwickelt sich zu einer Katastrophe, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Am Ende wird Europa Russland brauchen, um die politischen und wirtschaftlichen Brände zu löschen, die dieser Konflikt hinterlassen hat.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten