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  • trainspotter (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 16.02.2018

z.B.: amazon.co.jp

Gesetzeskonform und für den Kunden komfortabel: Steuern und Zoll werden bei der abschliessenden Bestellbestätigung ausgewiesen und eingepreist. Eine Zahlung = alles erledigt.
(Einmal war die Zollabfertigung in Leipzig wohl im "Temu-Modus" und tat sich mit dem in Japan üblichen Rabatt für Bestandskunden schwer... Letztlich konnte das aber mit einer e-mail problemlos geklärt werden, da die Gesamtsumme sowieso über der Zolfreigrenze lag.)

Nur beim beauftragten Logistiker (DHL) hakt es in 50% der Fälle auf den letzten Meilen: Erbringt DHL 100% der Leistung, dann ist alles perfekt; wird deren "Subunternehmen" Deutsche Pest AG involviert, dann kann man ohne ausreichende Informationen sehen, wo man seine Sendung findet... (Als mir dies das erste Mal passierte, war amazon.jp so peinlich berührt, daß mir die gesamten Versandkosten rückerstattet wurden. BTW, die betragen nur ca. ein Drittel dessen, was man sonst für den selben Logistiker - mit den selben oben aufgezeigten Problemen - bei japanischen Versandhändlern zahlen muß...)

Im Artikel fehlt der Umstand, daß Temu & Co nicht nur einfach pokern und auf eine mangelhafte Kontrolldichte spekulieren, sondern aktiv die Zollerhebung umgehen: Da werden Bestellungen, die die Zollfreigrenze überschreiten, gesplitet. Also aus beispielsweise einer Bestellung über 200€ werden zwei Sendungen a 100€ gemacht... D.h. die im Artikel erwähnten 400k - 500k Sendungen in Liége sind wohl eher nur 200k Bestellungen. Das Problem mit der Kontrolldichte wird also aktiv verstärkt.
Darum arbeitet die EU daran, die Zollfreigrenze für den online-Handel abzuschaffen. Leidtragende werden seriöse Händler und die Käufer sein ohne daß die Zollbehörden profitieren: Den geringfügigen Ertragssteigerungen werden erhebliche Verwaltungskostensteigerungen gegenüber stehen (die verblichene Zündholzsteuer lässt grüßen...). Und ob das dann nicht mehr in Ostasien ausgegebene Geld dann tatsächlich in den Kassen von EU-Händlern landet steht in den Sternen. In meinem Fall wird das eher nicht der Fall sein, denn die Waren, die ich persönlich aus Japan beziehe, sind in der EU schlicht nicht auf dem Markt.

Gruß trainspotter

PS: amazon.co.jp hat beim Marktauftritt mit den europäischen Schwesterfirmen nichts zu tun. Für den Kunden sind das unterschiedliche Firmen, die nicht im Geringsten kooperieren.

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