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mehr als 1000 Beiträge seit 04.08.2007

Re: Des Autors Defizite im Verständnis der Statistik

FrauMitEiern schrieb am 18.03.2017 20:38:

klaudie schrieb am 18.03.2017 20:09:

Die Statistik sagt lediglich folgendes aus:
(unter der unausgesprochenen Voraussetzung dass für gleiche Arbeit auch gleicher Lohn für Männer und für Frauen bezahlt wird)

1) Männer ergreifen tendenziell (also statistisch gesehen) mehr höher bezahlte Jobs.
2) Frauen ergreifen tendenziell (also statistisch gesehen) mehr niedriger entlohnte Jobs.

genau diesen Fakt gilt es zu würdigen. Jeder Versuch, wie vom Autor geschehen, diesen Fakt wegzuleugnen ist sachlich einfach falsch.

Angenommen es wäre so und angenommen Teilzeit wäre entsprechend mit berücksichtigt ... was gibt es da zu korrigieren?

In der aufgeführten Statistik spielt die Arbeitszeit, also auch der Stundenlohn, keine Rolle, deswegen gibt es da auch nichts zu korrigieren.

Die Statistik sagt lediglich etwas über das Jahreseinkommen aus. Wenn dein (weibl.) Jahreseinkommen durch deine Teilzeit geringer ausfällt, als das deiner (männl,) Kollegen, dann gehst du in die Statistik nur mit diesem geringeren Einkommen ein.

Solange das lediglich dein individueller Lebensentwurf ist, dürfte das angesichts der Anzahl der Berufstätigen in der Bundesrepublik völlig bedeutungslos sein. Statistisch bedeutsam wird die Teilzeit erst, wenn signifikant mehr Frauen als Männer in Teilzeit arbeiten.

Und es gäbe damit übrigens keinen(!) Gender(!) Pay Gap sondern einen "Berufs Pay Gap", da die Bezahlung nicht vom Geschlecht abhängig ist, sondern von der Berufswahl.

und die Berufswahl wiederum ist nicht geschlechtsneutral, weswegen in den unterschiedlichen Berufen die unterschiedliche Bezahlung eben genau zu dem Gender Pay Gap führt. Dein Beitrag mag zwar einige Gründe für den existierenden Gender Pay Gap aufführen, widerspricht ihm aber nicht.

Nochmal: Es wird weder berufspezifisch noch zeitspezifisch argumentiert. Der Gender Pay Gap rührt hier lediglich aus den realen, gelebten unterschiedlichen Lebenssituationen von Männer und Frauen her. Und da tritt dieser eben signifikant gemessen am Jahreseinkommen auf.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.03.2017 00:09).

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