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  • Carsten Hardt

mehr als 1000 Beiträge seit 06.01.2000

Re: Korrektur

blaujonny schrieb am 04.06.2024 10:42:

Das "bloße Muslim-Sein" lässt sich also vom Islamismus nicht unterscheiden.

Es ist eher ein Verlauf als ein harter Bruch, Sam Harris nimmt hier die Analogie der konzentrischen Kreise:
- Ganz innen die militanten Islamisten, die zu Gewalt bereit sind.
- Darum herum die Sympatisanten, die selbst keine Gewalt anwenden würden, aber die Militanten unterstützen
- Weiter außen die "Weltanschauungs-Islamisten", die das grundsätzliche Ziel der Herrschaft der Scharia befürworten, auch wenn sie nicht für Gewalt sind.
- Und schließlich die "bloßen Muslime", für die der Islam im Wesentlichen die Religion ist und die ohne Herrschaft der Scharia gut leben können.

In Deutschland trifft Ihre These insoweit zu, solange der Koran von Muslimen in seiner Geltung über das Grundgesetz gestellt wird.

Die Reaktionen auf die Mohammed-Karrikaturen, die Einstellung z.B. zur Homosexualität und andere Punkte zeigen, dass es hier Probleme gibt: Ein nicht unerheblicher Teil der Muslime in Europa will hier, dass ihre Religion Vorrang vor unseren Gesetzen und Rechten hat. (Die Christen sind in Europa diesbezüglich weitgehend "gezähmt", in den USA sieht das derzeit anders aus :(

Die Frage nach dem Verhältnis von Koran und GG ist deshalb so schwer zu beantworten, weil das GG für sich insgesamt keinen Gott kennt und damit keine überirdische letzte Instanz.

Die Frage ist einfach zu beantworten: GG und StGB spannen einen Rahmen auf, innerhalb dessen Du Dich austoben kannst, also auch jederlei Religion ausüben. Wenn Du wegen Deiner Religion Dinge tun willst, die gegen GG und StGB sind, dann bekommst Du Probleme. Die bestehenden Gesetze gelten für alle, und Anhänger jeder Religion haben sich dem unterzuordnen. Leider hat der Islam den Anspruch, über allen "nur" menschlichen Gesetzen zu stehen, wodurch Konflikte vorprogrammiert sind.

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