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  • daraos22

mehr als 1000 Beiträge seit 04.10.2018

Äpfel und Birnen

An all diese Morde sollte man sich vielleicht erinnern, wenn wieder einmal in den sozialen Medien oder in Foren gegen die jungen Klimaschützerinnen von Fridays for Future gehetzt und Morddrohungen verteilt werden. Aggressive Beleidigungen und Drohungen schaffen das Klima, in dem Gewalttaten gegen Aktivisten gedeihen. Auch Deutschland hat schon seit langem ein entsprechendes Terrorproblem, auch wenn Politik und medialer Mainstream äußerst ungern darüber sprechen.

Das ist aber ein gewaltiger Schritt, der da vollzogen wird.

Zum einen sind da mafiaähnliche Banden in Brasilien oder Nashornjäger in Afrika, die bewaffnet und und bereit sind, zu töten. Deren Lebensunterhalt ist die direkte, illegale Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Sie wissen, dass sie kriminell sind und wer ihnen das Geschäft versauen will, wird um die Ecke gebracht. Die Aktivisten, die die Natur und die Tiere schützen wollen, kennen das Risiko, das sie eingehen mit ihrer Arbeit. Sie wissen, wer die Verbrecher sind und versuchen ihnen aktiv und unter Lebensgefahr, das Geschäft zu vernichten. Das sind quasi Helden.

Zum anderen sind da Aktivisten in Europa und den USA und anderen westlichen Ländern und Städten, die gegen legale, wirtschaftlich sinnvolle Ausbeutung von natürlichen Ressourcen protestieren. Oder gegen SUV-Fahrer, wenn gerade jemand vorbeifährt. Es gibt keine Banden hier, die bewaffnet sind und ihren Lebensunterhalt mit krimineller Ausbeutung der Natur verdienen. Kein einziger Protestierender riskiert sein Leben und keiner hat einen konkreten Plan, was getan werden muss. Bei den Nashornjägern ist das ganz simpel. Nashornjagd ist verboten, also verfolgt man sie als Straftat. Nashörnern werden die Hörner abgesägt, damit sie für die Jäger wertlos werden etc. Das schlimmste, was einem Protestierenden hier passieren kann ist, dass sich andere über ihn lustig machen. Es gibt keinen Konsens über das Ausmaß der Schädigung von Natur, noch gibt es einen Konsens über die Maßnahmen, die zu ergreifen wären.

Das ein hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun außer das Thema Naturschutz.

Und jetzt würde ich noch gern wissen, inwiefern "Deutschland schon seit langem ein entsprechendes Terrorproblem hat". Mir fällt kein einziges Beispiel ein, das vergleichbar wäre mit dem, was den Naturschützern in Kolumbien und den Philippinen widerfährt.

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