Nehmen wir einmal an, dass an allem der böse Neoliberalismus schuld ist. Ich finde den auch nicht gut und wir haben schon in den 90ern dagegen demonstriert.
Aber: Warum jetzt ausgerechnet der für den Rechtsextremismus in Deutschland (und woanders) verantwortlich sein soll, erschließt sich mir nicht.
Wenn denn die Gesellschaft so verroht durch Menschenbild etc., wie lässt es sich dann erklären, dass im Bereich der Kriminalität diverse Delikte um 50% gefallen sind in den letzten 20 Jahren. Die Gesellschaft ist sicherer geworden.
Was zunimmt ist vielleicht die Isolation und gleichzeitig der Anreiz Online der Held zu werden. Das liegt eben an der technischen Entwicklung. Die hat vermutlich einen wesentlich größeren Einfluss als andere Dinge wie Ungleichheit usw. https://www.boeckler.de/pdf/wsi_vm_faqs_2016.pdf
Warum kann man nicht mal eingestehen, dass der rechte Terror eine Folge a) der Migrationswelle 2015 und b) der damit verbundenen Zunahme rechter Diskurse ist. Die Rechten können dann sagen: ohne 2015 hätte es das nicht gegeben - die Linken: die wären nicht auf die Idee gekommen.
Aber solche Phänomene auf soziale Bedingungen zu schieben, scheint mir fast ein ideologischer Missbrauch.