hero1 (bst@xpw18.de) schrieb am 20. September 2001 12:12:
> Wenn man in Beobachtung und Erfahrung der Welt zu der Erkenntnis
> gelangt, dass die eigene Bedeutung, respektive die der eigenen
> Kunst,
> gen Null geht, neigt man gerne zur Selbstüberhöhung - und zur
> vergleichenden Anmaßung. Dieses (banale neuropsychologische)
> Phänomen
> äußert sich gerne auch in pseudoreligiöser Metaphorik - und dabei
> ist,
> was es produziert, weder religiös noch Kunst, sondern meist banal
> und
> klein.
>
> /hero1
Stimmt, aber die Religion ist ihrerseits die Überhöhung des Menschen in
der Welt, der sich zwar klein macht vor Gott oder Göttern, die
andererseits nichts besseres zu tun haben, als sich beständig um ihn zu
kümmern und ihm eine besondere Rolle in ihrem Weltplan gegeben haben.
Ein banales neuropsychologisches Phänomen, wie die meisten anderen
übrigens auch ;)
Mit der Entdeckung, dass die Welt groß ist und es mehr Leute gibt, als
jene des eigenen Stammes und ihrer Gegner, ist die Produktion von
Bedeutung in eine 'manisch-depressive' Phase eingetreten. Sie wird
ozeanisch, muss alles überschwemmen, der Kosmos muss sich nach ihr
richten. Eingetaucht in Utopien bewegt sich der Mensch entlang der
Trajektorie des Fortschritts hin zum jüngsten Tag oder zur großen
'Technologischen Singularität'. Umgekehrt sieht er sich nun als Pfurz
der Weltgeschichte und die Erde ist noch weniger als ein Staubkorn im
All.
Dieses Psychodrama lässt sich aber vielleicht doch vermeiden, wenn man
in seine Überlegungen ein Fürwort einführt : 'Für'.
Tloen
> Wenn man in Beobachtung und Erfahrung der Welt zu der Erkenntnis
> gelangt, dass die eigene Bedeutung, respektive die der eigenen
> Kunst,
> gen Null geht, neigt man gerne zur Selbstüberhöhung - und zur
> vergleichenden Anmaßung. Dieses (banale neuropsychologische)
> Phänomen
> äußert sich gerne auch in pseudoreligiöser Metaphorik - und dabei
> ist,
> was es produziert, weder religiös noch Kunst, sondern meist banal
> und
> klein.
>
> /hero1
Stimmt, aber die Religion ist ihrerseits die Überhöhung des Menschen in
der Welt, der sich zwar klein macht vor Gott oder Göttern, die
andererseits nichts besseres zu tun haben, als sich beständig um ihn zu
kümmern und ihm eine besondere Rolle in ihrem Weltplan gegeben haben.
Ein banales neuropsychologisches Phänomen, wie die meisten anderen
übrigens auch ;)
Mit der Entdeckung, dass die Welt groß ist und es mehr Leute gibt, als
jene des eigenen Stammes und ihrer Gegner, ist die Produktion von
Bedeutung in eine 'manisch-depressive' Phase eingetreten. Sie wird
ozeanisch, muss alles überschwemmen, der Kosmos muss sich nach ihr
richten. Eingetaucht in Utopien bewegt sich der Mensch entlang der
Trajektorie des Fortschritts hin zum jüngsten Tag oder zur großen
'Technologischen Singularität'. Umgekehrt sieht er sich nun als Pfurz
der Weltgeschichte und die Erde ist noch weniger als ein Staubkorn im
All.
Dieses Psychodrama lässt sich aber vielleicht doch vermeiden, wenn man
in seine Überlegungen ein Fürwort einführt : 'Für'.
Tloen