Pater Illic schrieb am 19. September 2001 14:30:
> > Da war das ja vielleicht auch nur ein Film, bei dem ein paar
> Modelle
> abgefackelt sind und keine Menschen gestorben. Daß die Bilder
> faszinierend sind - wahrscheinlich gerade deswegen, weil wir sie
> aus
> Filmen zu kennen glauben, rechtfertigt es nicht, das ganze als
> "Kunstwerk" zu bezeichnen und hier deren Ästhetik zu feiern. Und
> das
> meint weniger Stockhausen, dessen Aussagen vielleicht von Bild
> verdreht
> wurden, als vielmehr Eure Einlassungen, die das Leid der Opfer und
> Angehörigen öffentlich verhöhnen, wenn sie diese Tragödie implizit
> als
> "geil" feiern, wie es der in jeder Hinsicht offensichtlich irreale
> Film
> ID4 ja auch gewesen ist.
jetzt verdrehst du mir aber meine worte im mund. ich habe mit meiner
aussage nicht implziert, dass ich die anschläge "geil" fand. der tod
von menschen ist niemals etwas tolles oder geiles.
mir ging es lediglich um die wirkung der bilder. mit dem beispiel id4
wollte ich nur zeigen, dass es diese ästhetik des zerstörens gibt. das
ist nichts neues. aber sobald der film von der realität eingeholt
werden, soll die wirkung eine komplett andere sein??
wenn stockhausen nun diese ästetik formuliert (zugegebernmaßen sehr
ungeschickt), dann spricht er doch nur aus, was viele bei den bildern
gedacht haben, aber nicht gewagt haben zu äußern. schließlich hätten
die kameras wirklich nicht draufhalten sollen, als die leute aus den
fenstern des wtc sprangen. das finde ich viel verwerflicher als die
äußerungen stockhausens, die sich auf einer meta-ebene bewegen.
>
> Daß der einzelne nicht in der Lage ist, die Betroffenheit der
> Angehörigen und Amerikaner und die (gespielte) Betroffenheit
> mancher
> Politiker und Medienschaffenden nachzufühlen, ist verständlich,
> rechtfertigt aber nicht so geschmacklose Äußerungen.
>
> > Da war das ja vielleicht auch nur ein Film, bei dem ein paar
> Modelle
> abgefackelt sind und keine Menschen gestorben. Daß die Bilder
> faszinierend sind - wahrscheinlich gerade deswegen, weil wir sie
> aus
> Filmen zu kennen glauben, rechtfertigt es nicht, das ganze als
> "Kunstwerk" zu bezeichnen und hier deren Ästhetik zu feiern. Und
> das
> meint weniger Stockhausen, dessen Aussagen vielleicht von Bild
> verdreht
> wurden, als vielmehr Eure Einlassungen, die das Leid der Opfer und
> Angehörigen öffentlich verhöhnen, wenn sie diese Tragödie implizit
> als
> "geil" feiern, wie es der in jeder Hinsicht offensichtlich irreale
> Film
> ID4 ja auch gewesen ist.
jetzt verdrehst du mir aber meine worte im mund. ich habe mit meiner
aussage nicht implziert, dass ich die anschläge "geil" fand. der tod
von menschen ist niemals etwas tolles oder geiles.
mir ging es lediglich um die wirkung der bilder. mit dem beispiel id4
wollte ich nur zeigen, dass es diese ästhetik des zerstörens gibt. das
ist nichts neues. aber sobald der film von der realität eingeholt
werden, soll die wirkung eine komplett andere sein??
wenn stockhausen nun diese ästetik formuliert (zugegebernmaßen sehr
ungeschickt), dann spricht er doch nur aus, was viele bei den bildern
gedacht haben, aber nicht gewagt haben zu äußern. schließlich hätten
die kameras wirklich nicht draufhalten sollen, als die leute aus den
fenstern des wtc sprangen. das finde ich viel verwerflicher als die
äußerungen stockhausens, die sich auf einer meta-ebene bewegen.
>
> Daß der einzelne nicht in der Lage ist, die Betroffenheit der
> Angehörigen und Amerikaner und die (gespielte) Betroffenheit
> mancher
> Politiker und Medienschaffenden nachzufühlen, ist verständlich,
> rechtfertigt aber nicht so geschmacklose Äußerungen.
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