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mehr als 1000 Beiträge seit 19.09.2001

Re: Tote sind nicht egal.

hardfloor schrieb am 19. September 2001 16:04:
> mir ging es lediglich um die wirkung der bilder. mit dem beispiel
> id4 wollte ich nur zeigen, dass es diese ästhetik des zerstörens 
> gibt. das ist nichts neues. aber sobald der film von der realität 
> eingeholt werden, soll die wirkung eine komplett andere sein??

Im Kino wissen wir doch alle, "hey, wir sitzen im Kino und pfeifen uns
eben nen geilen Film rein mit supertollen SFX". Wer die Kurve nicht
kriegt und zwischen Film und Realität zu unterscheiden weiß, ist doch
wohl ziemlich stumpf, oder nicht?

Im Kino ist es Unterhaltung, in der Realität leider nicht. Im Kino ist
es Begeisterung für die Effekte, die man spürt, in der Realität
(hoffentlich) Entsetzen.

Und also: *Ja*, die Wirkung *soll* anders sein!

Oder empfindet jemand - trotz oder vielleicht wegen der medialen
Ausschlachtung der Bilder - den Zusammenbruch des WTC als Unterhaltung?

> wenn stockhausen nun diese ästetik formuliert (zugegebernmaßen sehr
> ungeschickt), dann spricht er doch nur aus, was viele bei den
> bildern gedacht haben, aber nicht gewagt haben zu äußern. 

Was sind denn das für Menschen, die bei sowas denken "boah, Kunst,
ästhetisch wertvoll"?! Die sollen meinetwegen gerne den Mund halten!
Und über ihr Denken nachdenken.

> schließlich hätten die kameras wirklich nicht draufhalten sollen, 
> als die leute aus den fenstern des wtc sprangen. das finde ich viel 
> verwerflicher als die äußerungen stockhausens, die sich auf einer 
> meta-ebene bewegen.

Da stimme ich dir vorbehaltlos zu.

Aber sich hinter der Meta-Ebene zu verstecken, gilt nicht. Damit meine
ich Stockhausen, nicht dich.


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