Kann sein, ist aber Spekulation und auch nicht sehr wahrscheinlich.
Das Zertifizierungsverfahren für NS-2 wurde durch Scholz bereits einen Tag vor der Invasion gestoppt. Danach traten sofort harte Sanktionen in Kraft, in den ersten vier Wochen des Krieges wurde Russland bereits vom SWIFT-System weitgehend abgekoppelt und die Auslandsguthaben der russischen Zentralbank eingefroren. Völlig undenkbar dass die nach einem Sieg aufgehoben worden wären.
Bereits vorher war bekannt geworden dass die Gasspeicher unter der Kontrolle der Gazprom Germania komplett leer waren, der Gaskrieg mit Russland zeichnete sich also bereits ab. Schwer vorstellbar, dass Deutschland dieses Erpressungspotenzial hätte auf sich beruhen lassen. Das Vertrauen in Russland, das eigentlich schon seit 2014 nicht mehr gerechtfertigt war, war weg. Deutschland hätte seine Gaslieferungen aus Russland (die nie besonders billig waren, sondern sich an den Weltmarktpreisen orientierten) auf jeden Fall zurückgefahren - nur vielleicht nicht ganz so abrupt wie durch den russischen Lieferstopp.
Wieso hätte sich die Haltung der USA zu NS-2 durch einen schnellen russischen Sieg ändern sollen? Das ist in meinen Augen nicht logisch.
Die Bestürzung über de russischen Sieg hätte sicherlich zu noch schnellerer und stärkerer Aufrüstung der NATO geführt. Jetzt hat man etwas Zeit gewonnen. Und ganz so übermächtig wirkt der "russische Bär" auch nicht mehr, seit die Ukraine schonungslos seine Schwächen offenlegt.
Diese ganze Idee, man solle die Russen in der Ukraine mal machen lassen und sich mit ihnen gut stellen und gemeinsam die Amerikaner ein wenig ärgern ist, denke ich, sehr deutsch. Außerhalb einer bizarren Koalition aus Linken / BSW, alten Schröder-Sozis und AfD hat sie in Europa außerhalb Deutschlands kaum Anhänger.