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  • ollid

mehr als 1000 Beiträge seit 27.10.2000

Terrorismus als Taktik: Hisbollahs tödliches Kalkül im Libanon

Erklärtes Ziel der Hisbollah ist die Vernichtung Israels. Da sie aber eine offene Feldschlacht gegen Israel verlieren würde, greift sie Israel stattdessen in Form terroristischer Attacken an. In letzter Zeit zum Beispiel mit tausenden Raketen auf zivile Ziele in Israel. Die richteten zwar relativ geringen Schaden an, nötigten Israel aber dazu nördliche Landesteile zu evakuieren.

Normalerweise sollte die Regierung eines Landes gegen Terroristen vorgehen, und diese verhaften. Da die Hisbollah aber Teil der Regierung des Libanon ist, sie nichts gegen sich selber unternimmt, und andere Teile der Regierung auch nichts unternehmen, bleiben Israel nur zwei Möglichkeiten:

1. Sie nehmen den Beschuss hin, und lassen den Norden evakuiert. Bei einer Erhöhung der Raketenreichweite müssten sie dann aber folglich ganz Israel evakuieren.
2. Sie gehen gegen den Beschuss durch die Hisbollah, welcher als illegale millitärische Kriegshandlung zu sehen ist, selber vor.

Da die Hisbollah, wie die Hamas auch, ihre millitärischen Mittel, von den Komandobunkern, über Waffenlager, bis hin zu den Abschussrampen selbst, in möglichst dicht besiedeltes Gebiet integriert hat, bleiben der israelischen Armee nur zwei Möglichkeiten:

1. Sie versucht einen "sauberen" Häuserkampf, wie einen regulären Polizeieinsatz zu führen. Welchen eigentlich die libanesische Regierung gegen die Hisbollah ausführen müsste. Dabei würden aufgrund von Hinterhalten und enormen taktischen Vorteilen der Hisbollah aber zahlreiche Israelis sterben. Die israelischen Einsatzkräfte wären in den engen Straßen wehrlos wie Hühner auf der Stange, da sie nicht mal bei schwerem Beschuss sofort zurück schießen dürften. Sie könnten ja Zivilisten treffen.
2. Sie wenden die international übliche Kriegstaktik, eines an Waffen überlegenen Angreifers an, um eine im Häuserkampf verteidigte Stadt zu "erobern". Und diese ist, man bombardiert die Stadt so lange von außen, bis es keine Häuser für Häuserkampf mehr gibt, oder der Feind die Stadt aufgibt und weiße Fahnen hisst.

1. ist für die IDF wegen absehbar zu hoher eigener Verluste nicht durchführbar und 2. wird, vom Gegner, wie bei dieser Art von Kampf üblich, propagandistisch ausgeschlachtet.
Die hohen zivilen Verluste liegen selbstverständlich nicht daran, das man dem Gegner diese Vorgehen selber strategisch aufgezwungen hat, sondern daran das der Gegner grausam und menschenverachtend ist.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.10.2024 06:27).

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