Mit der Feststellung, dass sich ein E-Auto mit Ökostrom betreiben lässt, ein Verbrenner aber nicht, ist noch nichts gewonnen. Gewicht bekommt das Argument nur dann, wenn überhaupt Perspektiven auf Ökoenergie im Überfluss bestehen - nicht nur für Autos, sondern für alles, was derzeit noch fossil betrieben wird. Und das ist sehr viel: Der Anteil von Wind und Sonne am Gesamtenergieverbrauch liegt im einstelligen Prozentbereich - über 90% fehlen also noch.
Zu einer echten Energiewende gibt es zwar keine Alternative. Auch nicht dazu, dass sie eher gestern als heute stattfinden müsste. Da aber nun klar ist, dass Ökoenergie auf absehbare Zeit knapp bleiben wird, werden wir unangenehmen Entscheidungen nicht ausweichen können. Besonders offensichtliche Arten der Energieverschwendung sind dann nämlich nicht mehr drin, und Autofahren gehört dazu: Im Schnitt ist ein 1-2t schweres Auto mit 1,3 Personen besetzt. Das kann man drehen und wenden, wie man will: Sowas geht nur, wenn Energie im Überfluss da ist.
Man könnte natürlich auch einfach den Markt bestimmen lassen, wohin die knappe Energie fließt. Dann fahren Reiche und Superreiche schwere E-Karren, während breiten Bevölkerungsschichten regelmäßig der Haushaltsstrom abgeschaltet wird. Ich glaube nicht, dass es so laufen wird...