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mehr als 1000 Beiträge seit 01.12.2023

Luxus E-Autos sind nicht die Lösung.

Statement. Begründbar mit "egoistischen Wünschen" der Besitzer solcher Vehikel. Für mich beginnt das mit dem Wunsch, in 10 Minuten den 100 - 150kWh schweren Akku laden zu wollen. Überschlagsrechnung: Akkukapazität x 6 x 1,2 = Ladeleistung (maximal). Da wären wir bei 720 - 1080kW, die aus der Ladestation genuckelt werden wollen bzw. dem Äquivalent einer Gemeinde mit 1000 - 1500 Einwohnern. Mehr Egoismus geht gar nicht, wenn man für 10 Minuten den Energiebedarf ganzer Ortschaften für sich allein beansprucht.

E-Autos sind DANN eine Lösung, wenn sie bedarfsorientiert gebaut werden. 40% der deutschen Arbeitnehmer sind Pendler. Die durchschnittlich gefahrene Strecke ist kürzer als 10km. Ein großer Teil der Pendler pendelt vom Wohnort auf dem Land in die nächste Stadt, was i.d.R. um die 20 - 30km liegen mag (einfache Strecke). Dann ist der Bedarf für die E-Mobilität gut abgezirkelt: kleine Fahrzeuge, Klasse Kabinenroller bis Kleinstfahrzeug, 100km Reichweite, 10 - 15kWh Akku auf höchstens 300kg Fahrzeuggewicht. Dann kann man vielleicht keine Autobahn fahren mit, aber Landstraße / 100km/h reichen auch völlig aus, um eine 20km Pendelstrecke zu absolvieren.

Primär geht es mir um den Egoismus, der in den größtenteils für's Luxus-Segment gebauten E-PKW eingebaut wird. Es sind technische Gründe (2 - 3t schwere Fahrzeuge brauchen Leistung, um überhaupt "sportlich"zu wirken, aber wenn davon die Hälfte Akku-Gewicht ist, um Reichweiten zu erzielen, ist das eine technische Eselei), aber auch der Interessenkonflikt mit der Energiewende, die von einer Absenkung der Verbräuche ausgeht, nicht von einer deutlichen Zunahme. Die individuelle E-Mobilität würde aktuell 59M Fahrzeuge ersetzen wollen, die dann allesamt jeweils eine Fahrleistung von rund 12.500km jährlich mit elektrischer Leistung ersetzen sollen. Das wirkt sich natürlich auf den Bedarf aus.

Aus dem Grund gehört für mich die E-Mobilität aus der Luxus-Ecke rausgeholt, stark verkleinert, auf Sparsamkeit und tägliche Anwendungen getrimmt. Da kommt halt was raus wie ein Twizy oder E-Mopeds, aber schon beim Zoe oder dem Elektro-Corsa ist zu viel Auto um zu viel Akku gebaut. Und wenn man dann so'n Kleinstfahrzeug mit der heimischen Steckdose aufladen kann (10kWh-Akku sind geladen in etwa 3,3 Stunden an einer 3,6kW Steckdose) oder einen Solar-Carpark drüberstellt, um im Sommer tagsüber frei in der Pampa laden zu können (700W sind auf 4qm unterzubringen, nach 6 Stunden hat man rund 3,5kW in den Akku geladen), dann ist das praktisch "unsichtbar" aus Sicht des Netzes. Denn der Herd beim Kochen mit drei Herdplatten frisst pro Stunde mehr Leistung.

Nochmal zum Abschluss: das "ideale" E-Auto ist ein für urbane Streckenleistungen abgezirkeltes Fahrzeug. Klein, leicht, platzsparend, mit kleinem Akku und an jeder Steckdose ladbar.
Das sieht dann also so aus:
- Leergewicht (aber mit Akku) max 300 - 400kg
- Akkukapazität 10 - 15kWh
- Reichweite 100km
- 2 Personen-Ausführung
- Ladevolumen 100l
- optionaler Solar-Carpark, 4qm Fläche, ca. 700W Solarleistung

Das alles kriege ich nicht mit Tesla, BMW, Audi, Porsche, VW & co.

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Vom Anschlag auf die Energieversorgung des Tesla-Werks in Grünheide möchte ich mich an der Stelle deutlich distanzieren. Ablehnung "Luxus" - ja. Sabotage - nein. Ich hoffe, man findet die Verantwortlichen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.03.2024 10:04).

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