Ist Dir schon mal der Gedanke gekommen, dass die dicken E-Autos nur deswegen derzeit den Markt dominieren, weil mit denen traditionell die Entwicklunsgkosten rein geholt werden?
Ja. Allerdings ist mir AUCH der Gedanke gekommen, dass der größte Teil der Entwicklungskosten drauf geht, Akkus für LANGE Reichweiten zu bauen und fit für's Fastcharging zu machen. Also grad zwei Themen, die man mit kleinen Fahrzeugen von Anfang an hätte sich ersparen können. Bei den E-Motoren gibt's praktisch keine Entwicklungskosten im direkten Vergleich mit Verbrennungsmotoren und Getriebe ...
Niemand gibt 100 kEURO für einen E-Kleinwagen aus. Und die Industrie hätte gerne 10 kEURO für die Entwicklungskosten/Abschreibungen pro Einheit...
Natürlich kann man E-Autos billiger produzieren als Verbrenner.
Nur die Produktionsstraßen müssen umgebaut werden, eine Batteriefertigung muss aus dem Boden gestampft werden, .....Es geht nicht um BILLIGER sondern um ANWENDUNGSBEZOGEN.
Wir leben nicht im australischen Outback oder in Sibirien, sondern in Deutschland, d.h. die mittlere Fahrstrecke ist eher um 10km lang oder kürzer. Da ist das mit der "Reichweite" ein Strohmann.Man hätte ja auch pragmatisch sein können: die kleinen "urbanen" Vehikel sind die "Zweitfahrzeuge" für's Pendeln o.ä. und man hat einen Hybrid für Langstrecke. Der Trend zum Zweitwagen ist 20 Jahre alt und der Umweltgedanke ist erfüllt, wenn man sich von einem Verbrenner trennen kann und ihn durch einen E-Kleinstwagen bzw. Kabinenroller ersetzt. Wie gesagt, ich fahre "sinnlos" einen 1t schweren Corsa rum, um 25km auf Arbeit zu kommen und abends 25km retour. Ich hätte gern einen Twizy, aber nur, wenn ich den mit eigenem Solarstrom laden darf. Darf ich nicht, der Vermieter sagt "nein" zur Garagensolaranlage mit Akku.
Alles richtig - aber die erprobte Marketingstrategie der Autoproduzenten sagt - Neues erst in das Luxussegment und dann in die Mittelklasse und dann die die Kleinwagen.
Beim derzeitigen Innovationstempo kommen die günstigen Kleinwagen dann Anfang der 30er Jahre...
Die Produktionsanlagenäquivalente für die Verbrenner sind seit Jahrzehnten gut abgeschrieben...
Da die Extrakosten für die Entwicklung auf dicken Autos im Vergleich zum Luxuspreis derselben weniger auffallen - als bei kleinen Autos - bietet man erst einmal dicke Autos an...
Problem - die Autoindustrie in D. hat sich bei der Kaufkraft der Kunden wohl verkalkuliert und sitzt nun auf Ihren Luxus-E-SUVs...Hätte man von Anfang an "klein" gebaut, hätte man vermutlich sogar weniger große Produktionsanlagen gebraucht. Mopeds kann man praktisch in jeder normalen Werkstatt von Hand zusammenbauen. Der Twizy vom Nachbarn sah auch eher unterkomplex aus, den hätte ich vermutlich zerlegen und auch wieder zusammensetzen können mit meinen zwei linken Händen ... ;-)
Man kann doch nicht "klein" bauen und teure Entwicklungskosten auf Kleinwagen drauf hauen. In der Produktion sind die Kleinwagen ohnehin fast genauso teuer wie die Mittelklasse... Man verdient nur weniger an dem "kleinen" Blech.
Das einzige, was ich gelten lasse, ist "Entwicklungskosten Akkus". Da sind wir halt 20 Jahre hinterher.
Das sieht mittlerweile sogar Herr Dudenhöfer anders. Die BASF hat die letzten 15 Jahre Milliarden an Forschungsmitteln weltweit in diesen Bereich gesteckt. Das Know-How ist da. Nur das heißt noch lange nicht, dass die Fabriken auch hier gebaut werden...
Immerhin kommt demnächst mal eine Batteriefabrik in die Nähe von Heide (SH)...