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  • Unvorhandener Winzling

910 Beiträge seit 31.12.2018

Zwei Beispiele

Energetisch nachhaltiger/neutraler Personennahverkehr ist ein sinnvolles Ziel, aber es hilft nicht, wenn man sich in Extrempositionen verrennt, und dazu will ich zwei Beispiele nennen, die ich im persönlichen Umfeld selbst erlebt habe.
Beispiel 1:
Da ist die gutverdienende Mittfünfzigerin, die beim Anblick eines Teslas weiche Knie bekommt und so einen Wagen fahren will. Im Gespräch kommt heraus, dass sie das nicht aus ökologischen Gründen will, sondern weil der Wagen so toll "abzieht".
Beispiel 2:
Der ökologische Bildungsbürger, der sich viele Gedanken um CO2-Bilanzierung macht. Mit ihm habe ich ein Streitgespräch über den Energiebedarf des ÖPNV geführt. Ich war der Meinung, dass es sinnvoller ist, wenn ich am Sonntagmorgen mit dem eigenen Kleinwagen zum 14km entfernten Bahnhof fahre, anstatt mit dem Bus, der mit mir diese Strecke alleine führe und dabei >60 Liter/100km verbrät. Dabei haben wir auch diskutiert, dass es sich für Verkehrsbetriebe gar nicht lohnt, auf einer Strecke zu wenig nachgefragten Zeiten kleine Busse einzusetzen, weil es teurer ist, wenn ein großer Bus ungenutzt rumsteht! Und der Bus würde ja sowieso fahren, deswegen stößt er ja quasi kein CO2 aus.

Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, und zur Wahrheit gehört auch, dass wir uns von einigen liebgewonnenen Dingen verabschieden müssen. Nicht jeder kann ein E-Auto in der Garage/im Carport mit eigener PV aufladen, am besten noch mit HomeOffice. Es leben so viele Leute in den großen Hochhaussiedlungen, die jeden Tag zur Arbeit fahren müssen.

Zu einer Lösung gehört meiner Meinung nach auch, dass wir den Fahrzeugpark reduzieren und die Nutzungsdauer pro Fahrzeug und Tag erhöhen müssen. Busse setzt man dann dort ein, wo sich dies auch ökologisch lohnt, weil der Bus eine Mindestanzahl von Passagieren befördert.

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