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  • der.schreiber

16 Beiträge seit 12.09.2017

Das Linken Lieblingsthema...

... ist das Kosovo.

0 Ahnung, aber irgendwie muss man zwischen Vietnam und Afghanistan ja noch irgendwie die Lücken füllen. Und weil es überall auf der Welt schief zuging, muss es ergo im Kosovo auch so gewesen sein.

Halten wir fest, dass die Unabhängigkeitserklärungen Sloweniens, Kroatiens, Bosniens, FYROMs und Montenegros nie zur Diskussion standen. Kosovo aber wuuuh, sie waren durch ihren Sklavenhalter keine Teilrepublik sondern nur eine Provinz.

Halten wir fest: kein einziges (!) serbisches Massengrab im Kosovo verursacht durch die albanische Bevölkerung. Hingegen 2014 das letzte gefundene Massaker an die albanische Bevölkerung (http://https://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/1594923/15-Jahre-nach-KosovoKrieg_Massengrab-mit-400-Leichen).

Halten wir fest: 90% der albanischen Bevölkerung wurden vor 20 Jahren zur Flucht gezwungen. Heute spricht die serbische Regierung mit Vucic (Propagandaminister unter Milosevic) und Außenminister Dacic (Pressesprecher Milosevic's) von ethnischer Säuberung der serbischen Bevölkerung im Kosovo. Ausgerechnet jene, die die ethnische Säuberung in Teilen Kroatiens, Bosniens und Kosovos tatsächlich ausgetragen haben.

Halten wir fest: über 10 Tausend tote Albaner im Kosovo-Krieg. Laut serbischen Quellen (!!!) kommt die albanische Befreiungsarmee auf ganze 300 getötete Serben.

Weshalb die Menschen im Kosovo für jedes Volk auf der Welt herhalten müssen geht mir nicht in den Sinn. Zufälligerweise wird auf solchen linken Seite immer die Vorgeschichte Kosovos und Jugoslawiens außer Acht gelassen. Die JNA unter serbischer Führung hat ein ganzes Jahrzehnt mitten in Europa gemacht, was es wollte. Das sich ein albanischer, bewaffneter Widerstand bildet ist völlig logisch. Das die Albaner in dieser Zeit aber mit Rugova einen Pazifisten als Präsident gewählt hatten, der selbst die NATO-Angriffe auf Serbien verurteilt hat, wird in keinem Satz linksorientierter Seiten erwähnt. Nach den gleichen Prinzipien müssen wir auch den polnischen Widerstand unter der NS-Zeit verurteilen. Man hat kein Problem, dass Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro oder Mazedonien die Autonomie von Belgrad bekommen haben. Aber Kosovo, nee, das war natürlich eine Verschwörung.

Betrachten wir jetzt den Fall Kosovo im Kontext:

1. 1939 legt Vasa Cubrilovic, ein serbischer Politiker, der Regierung einen Plan vor mit dem Titel "Iseljavanje Arnauta" oder zu deutsch "Die Aussiedlung der Albaner". Dort ist detailliert beschrieben, wie die Region Kosovo mit Serben zu kolonialisieren ist und wie man mit den Albanern dort umzugehen hat. Aus dem Dokument:

"At a time when Germany can expel tens of thousands of Jews and Russia can shift millions of people from one part of the continent to another, the shifting of a few Albanians will not lead to the outbreak of a world war."

Diese Dokumente und Gedankengänge eines Mannes, der zur Elite der SFRJ gehörte, wurde vom jugoslawischen Geheimdienst bis 1988 unter Verschluss gehalten.

2. Die jugoslawische und türkischen Führung beschließen, dass über 800 000 (!) Albaner aus Mazedonien in die Türkei übersiedelt werden.

3. Rankovic, der 1945 zum Volksheld Jugoslawiens erklärt wurde, wird die Polizei im Kosovo unterstellt. Unter seiner Leitung werden über hundert Albaner umgebracht und tausende misshandelt. 20 Jahre lang herrschte er ohne jemals angeklagt zu werden.

4. Milosevic. In den 90ern sind mitten in Europa allein in Bosnien und Herzegowina über 100 000 Menschen gestorben. Die Opfer auf kroatischer Seite nicht eingerechnet. Es mussten in Srebrenica erst einmal 8000 Menschen in wenigen Stunden sterben, damit so etwas wie ein Vertrag zustande kam. Und dann hat es trotz jahrelanger Vorwarnung nicht im Kosovo militärisch aktiv zu werden auch dort gekracht.

Soviel dazu, dass in sämtlichen linken Seiten der Kosovo als Verschwörung angesehen wird und für die eigene Propaganda genutzt wird um sein Weltbild auf Teufel-komm-raus aufrecht zu erhalten.

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