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  • lucia

569 Beiträge seit 04.12.2023

'...gerade dadurch zunehmend zuwider'

Der Film gefällt sich selbst aber auch in dieser Glätte. Er wird einem aber gerade dadurch zunehmend zuwider.

Wahrscheinlich bringts das konkret auf den Punkt.
Zuvor schreiben Sie über die Kälte, über diese Ästhetik ( kalte Körper, keine lebendigen Leiber)
an Narzissmus erinnerts gleichzeitig auch - dieses glatte um -sich-selber-drehen.
Vielleicht woll'n solche ja dann auch Frauen wie platonische Körper sehen: perfekt halt - aber: unlebendig ( die widersprechen nicht -> was ja unglaublich vorteilhaft sein kann *ironie*)
Auch an die vom Theweleit beschriebenen ( am Anfang seiner 'Männerphantasien' widmet er sich denen) Freikorpsler - bei denen Frauen auch eher Körper und mitnichten Leiber sind ( vor Frauen haben diese Leute ohnehin Angst, und darum müssen sie unterdrückt werden- ebenso wie 'Liebe' ( in Anführungszeichen, weil die garnicht wissen, was das ist) erst erlaubt sein kann, wenn 'das Vaterland' in Ordnung ist. Das Vaterland geht vor der Frau.

Heut geht der Selbstaufbau via Instagramm ( mit für junge Frauen allen möglichen negativen
Folgen) - 'optimiere dich selbst' - das ist einfach nur traurig. Wachspuppenerstarrnis. Der menschliche Wert habe sich an Vermarktbarkeit zu messen.

Das hier:

Auf eine gewisse Weise möchte "The Substance" gory und schmutzig sein. Und dann in all seiner Ekeligkeit und in allem vermeintlichen Bodyhorror plötzlich doch unglaublich sauber und clean und glatt so wie die Frauen in diesem Film.

Ja allerdings klingt das abstoßend. Es klingt geradezu alarmierend schrill nach übelstem Horror: WEIL darin die Lebendigkeit fehlt.
Es klingt nach Soziopathen, und es klingt nach eiskaltem Faschismus.

Na jedenfalls danke für die Kritik ( oder soll man sagen: danke für die Warnung ?) - anschauen? Diesen Film?Sicher nicht. Insofern hab ich jetzt auch nur herumspekuliert, zu dem was Sie geschrieben haben, assoziiert.

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