Guter Beitrag!
Vielen Dank, HaPeR! :-)
Gratulation zum autofreien Leben! Das erste Jahr nach meiner Berentung habe ich jeden Tag genossen nicht im Berufsverkehrsstau zu stehen, wenn ich das Radio an hatte. Es gibt tatsächlich nur eine Situation, in der ich das Auto vermisse. Da helfen mir dann Freunde aus, ein paarmal im Jahr.
Ich wohne allerdings in Berlin und da ist der ÖPNV großartig - entgegen den sonstigen Vorbehalten gegenüber Berlin (die zu 95% korrekt sind) ist das eine Sache, die wirklich funktioniert.
Davor hab ich in einer anderen, mittelgroßen Stadt gewohnt, die in Sachen ÖPNV weniger prickelnd war und davor auf dem Land, wo ich ohne Auto aufgeschmissen gewesen wäre.
Nach meinen Erfahrungen mit der Bahn, die ich in Sachen Fernstrecke wöchentlich über Jahrzehnte genutzt habe, kann ich gerade im Hinblick auf die letzten 10 Jahre sagen: Es wird eine "Verkehrswende" mit der Deutschen Bahn im jetzigen Zustand nicht geben.
Sagen wir mal so, das "Fahrgastrechteformular" ist vorausgefüllt an prominenter Stelle auf meinem Desktop. Auf der letzten Fahrt haben sie mal wieder die (gebuchte) Endhaltestelle ausfallen lassen, auf der vorletzten hatte ich zwei Stunden Verspätung.
Meine Maximum im Corona-Winter waren vier Stunden Verspätung auf der Heimfahrt.
Nichts hatte auf und auf den Gleisen kann warten sehr, sehr kalt werden.
Ich bin fest davon überzeugt, die Deutsche Bahn macht jeden nach längerer Erfahrung zu einem überzeugten Stalinisten. Die Hälfte des Bahnmanagements gehört in ein ländliche Gegend mit Permafrostboden zum Schnee schaufeln und da man nicht alle bestrafen kann, würde ich zur Exekution des Rests raten.
Meinem Vater wollte ich auf einer längeren Fahrt etwas besonderes bieten und habe für uns auf Hin- und Rückweg erster Klasse gebucht.
Auf beiden Wegen funktionierte die Heizung im Abteil nicht.
Im Winter.
Bei den Preisen.
Das ist für altere Menschen nicht zumutbar, für junge Familien schon gar nicht.
Es muss sich gravierend und schnell etwas ändern.
So kann es auf jeden Fall nicht weitergehen.