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  • Kamikater2

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Re: Wohl eher keine Zukunft

Gasmann schrieb am 21.10.2024 10:49:

Selbst wenn es gelänge, ein wettbewerbsfähiges Verfahren für die Direktreduktion zu entwickeln, würde dies Deutschland nichts nützen, weil es den Wasserstoff importieren muss. Stattdessen würde man die Stahlwerke neben die Elektrolyseure zu stellen, z.B. am Persischen Golf, und anstelle des teuren Wasserstoffs billigen Stahl importieren.

Das ist ein garnatiertes Verlustgeschäft. Man weiß nur nicht, wie lange und wie viele Milliarden Deutschland in diesem Verlust-Abo zu versenken bereit ist.

Ich versteh immer nicht warum Deutschland nicht in der Lage sein soll einen signifikanten Anteil des verbrauchten Wasserstoffs selbst herzustellen.

Wenn wir z.B. nach Bayern guggen macht da Solarstrom jetzt schon 1/3 der Stromerzeugung aus (~75-80% EE insgesamt).
Wenn wir jetzt z.b. den 30.9 anschauen, da war um 8:30 schon über 500MW Solar online und um 18:30 auch immer noch. D.h. man könnte nur mit Solarstrom nen Wasserstoffelektrolyseur an "halbwegs sonnigen" Tagen 10 Stunden laufen lassen. Bei 250 "halbwegs sonnigen" Tagen in Bayern im Jahr kämen wir schon auf 2500 Betriebsstunden im Jahr.

Hängen wir da jetzt noch ne 4 Stunden Batterie davor (oder nutzen die bayrischen Pumpspeicher) sind wir schon bei 3500 Betriebsstunden. Und hin und wieder gibt's auch mal windige Nächte etc. wo es laufen könnte, also 4000 Betriebsstunden halte ich da für durchaus realistisch.

Und man könnte sich natürlich auch ein Bundesland mit mehr Windkraft aussuchen, Onshore hat ja doppelt soviele Volllaststunden wie Solar, da sollte man daher schon auf mehr Betriebsstunden kommen.

Und bei Offshore Wind kannste es fast 24/7 laufen lassen, die ham ja irgendwie 360 von 365 Tagen wo die laufen (bei ca. 4000 Volllaststunden).

Also wenn sich die Stahlwerke mit den hohen deutschen Gehältern und den hohen deutschen Strompreisen halten konnten, dann sollte der Wasserstoff jetzt auch nicht das finanzielle Problem werden.

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