In Deutschland ist natürlich alles ganz anders. Der deutsche Tierfreund betrachtet sich als Weltmeister im Tierschutz und rümpft gerne die Nase über andere Länder.
Oben in der Mansarde in dem Haus, in dem ich mein Büro habe, wohnt seit 6 Jahren ein Ehepaar, er mit Ganztagsjob vom frühern Morgen bis in die Nacht, so eine Art moderner Galeerensträfling in der Gastronomie mit kuriosen Arbeitszeiten von morgens 6 bis Mittags 12, nach eienr Stunde Mittagspause bis 18 und 20 und Uhr und dann noch mal ein paar Stunden für die Kunden mit dem späten Appetiitt. Sie mit einem Teilzeitjob. Die hatten einmal ein niedliches Kätzchen.
Das arme Tier hätte vermutlich einen Herzinfarkt bekommen, wenn es eine Maus gesehen hätte.
Wenn die Mansardentür zur kleinen Dachterasse offen war, oft vergaß das Ehepaar, die dicht zu machen, wenn sie arbeiteten, schlich das Kätzchen auf das Dach und suchte sehnsüchtig einen Weg nach unten.
Nun gibt es das Kätzchen nicht mehr, warum auch immer ...
Die Familie, die in der Wohnung über meinem Büro lebt hat einen Vogel. Gehabt. Genauer gesagt müssen es inzwischen drei gewesen sein. Man hörte sie eine Weile piepen, dann war nichts mehr von einem Vogel zu hören oder sehen, in den Mülltonnen fehlte der übliche Abfall, wie verschmutzter Vogelsand, dann piepte es beim Nachbarn wieder, aber nicht lange. Der dritte Vogel kam bei denen Sommer 2017 ins Haus, nach drei Monaten war sein Gezwitscher nicht mehr zu hören.
Familie M. kenne ich nur flüchtig, die wohnten in dem Haus, indem meine Eltern lebten, bis Mutter verstarb und Vater ins Altenheim ging. Frau M. kam auf die Katze, als ihr eine zulief. Vorher hatten die für Tiere kaum einen Sinn, aber der Kater war so niedlich und niemand vermisste ihn. Nachdem er an Verfettung und Übergewicht verstarb - er durfte natürlich nicht raus, draußen könnte ihn ein Auto anfahren - musste eine neue Katze her. Die wurde als Jungtier gekauft. Ich habe noch nie vorher und nachher ein Tier mit solchen Verhaltensstörungen gesehen. Von klein auf nur in der Wohnung gehalten, verkroch sich die Katze, sobald ein Fremder die Wohnung betrat auf den Kleiderschrank im Schlafzimmer oder unter das Bett, was Familie M. stets dazu reizte, das Tier hervor zu locken und vorzuzeigen. versuche, die dazu führten, dass sich die Katze nur noch weiter verkroch.
Meine Frau und ich besuchen oft die umligenden "Streichelzoos." Da gibt es z.B. einen, in dem sind zwei Futterautomaten und an einem Gehege ist das Schild "Der wahre Tierfreund füttert nicht."
In einem anderen wechselt der Bestand an Kaninchen und manchmal auch an Ziegen schneller, als es viele Stammgäste - fütterwütige Familien mit Kleindkindern - bemerken. Erst ist der Bauch einiger Ziegen völlig aufgebläht, dann sind sie weg. Die Kaninchen darf man nicht füttern, aber kaufen, weil sie sich rapide vermehren. Da wird dann schnell auch mal eins mitgenommen, das nie wieder mit artgenossen im Freien hoppelnm darf, sondern in eine Mietwohnung enzieht.
Dann haben wir noch einen Streichelzoo in der Umgebung, den entern im Sommer Familien wire die Heuschrecken, bewaffnet mit ausreichender Munition für die Grosswildjadg und zum Erlegen kleinerer Portionen. Im benachratem Supermarkt kaufen diese "Tierfreunde" Kilopackungen biliger Möhren, weil die billiger als Wildfutter sind und damit gehen sie los, auf alles, was vier Beine hat und nach Vegetarier aussieht. Die Gehege der Schweine, Schafe, Ziegen und auch die von Damwild, sind an sonnigen Tagen schon um 14, 15 Uhr voll von Möhren, die überall im Schlamm und Matsch liegen und es wird immer noch immer mehr reingeworfen, bis die Besuchszeit zu Ende ist.