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  • DcPS

mehr als 1000 Beiträge seit 19.02.2018

Man kann nur kaufen, was angeboten wird. Beobachtung bei einer Warengruppe.

Zeitgleich wurde vor etwa zwei Jahren die Fleischqualität von einer Woche zur nächsten beim großen Discounter generell schlechter, weshalb ich zum Kleineren ging, der davon nicht so stark betroffen war, aber schnell Angebotsprobleme bekam (es scheint, daß viele Kunden das zumindest regional so empfunden haben, was ausgedünnte Regale zeigten). Die dann folgende etwa-Preisverdopplung und nacheilende Tierlabelumstellung hat die Fleischwarenqualität langsam wieder erhöht, was recht spät (beginn etwa vir 6 Monaten) mit Preisherabsetzungen einhergehen mußte. Da nur ausgegeben werden kann, was vorhanden ist, mußte zwangsläufig der Fleischkonsum drastisch reduziert werden, bis hin zu wegen Fehlernährungsproblemen auftretenden Gesundheitsproblemen. Seitdem sind mehr NEM (insbesondere B12-haltige) im Angebot aufgetaucht und wohl auch gekauft worden, weil das insgesamt billiger gewesen sein dürfte als eine normale, gesunde Ernährung.
Sicherlich hat daran auch die vegan-Welle einen Anteil daran - Ernährungsumstellungen sollten aber nie beworben werden dürfen oder durch eine Preispolitik für ärmere Schichten erzwungen werden - das schlägt sich in Gesundheit und Krankenstand nieder (man beachte die korrelierende Statistik dazu).
Die Umstellung auf vorgeblich andere, aufwändigere Haltungsformen erscheint mir auch so gar nicht umsetzbar gewesen zu sein - bei diesem Umfang wären hiesige Betriebe nicht in der Lage gewesen, so kurzfristig in solchen Mengen zu liefern. Behaupten kann man das natürlich, der zurückgehende Fleischkonsum hingegen kann mit zu geringen Fleischeinkaufspreisen durchaus in Korrelation betrachtet werden.
Was da tatsächlich ablief, kann man sicherlich schwer beweisen, der beobachtete Ablauf zeigt aber unwahrscheinliche Zusammenhänge auf, die sich mit den versuchten Erklärungen beißen.
Primär kaufen Verbraucher (jenseits des merz'schen Mittelstands) eher preisbegrenzt zu, weil sie das schlichtweg mußten (dank Energiepreisen betraf das auch viele Menschen im gutverdienenden nichtmerz'schen Mittelstand mit mehreren Kindern). Darin eine bewußte Entscheidung fürs Tierwohl zu sehen, entspricht meiner Meinung nach eher grüner Weltsichtsideologie, so wurde dies tatsächlich vor einigen Wochen behauptet, mit Verweis auf nicht referenzierte Studien.

Es sind meine Beobachtungen, die in Gesprächen auch Dritten so aufgefallen sind. Da ich nur eine lokale Sichtweise habe, sind Abweichungen sicher möglich. Die Inflationszahlen decken sich aber mit den geschilderten Ereignissen. Es wäre interessant, saubere statistische Angaben zur Produktion zu bekommen, auch Fisch und Gemise und Obst betreffend, also grundlegende Nahhrungsmittel. Wenn Bauern hierzulande streiken, sollte man hinterfragen, was diese Preiserhöhungen tatsächlich bewirkt hat. Irgendetwas läuft da schief, oder?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.03.2024 01:51).

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