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  • M234

mehr als 1000 Beiträge seit 16.09.2015

Re: Das Problem sind die Schmarotzer selbst

Den Vogel schoss dann eine Schmarotzerin ab, als sie bei einer Finanzierungslücke forderte, doch die Elternbeiträge der Anderen massiv zu erhöhen, während sie selber nie bei irgendwelchen Arbeiten gesichtet worden war.

Selbstverständlich kollabieren solche Systeme nach gewisser Zeit, weil sich die Anderen nicht hemmungslos verarschen lassen. Auch haben Schmarotzer einen negativen Einfluss auf die Anderen. Warum seine Freizeit opfern, während andere konsequent die Beine hochlegen?

"Schönes" Beispiel!
Ich kann da auch einige Sachen erzählen...
Nur: sie selber sehen sich ja nicht als Schmarotzer, sondern fühlen sich wahrscheinlich noch ungerecht behandelt, wenn man das dann anspricht.

Da muss man mal fragen, woher das kommt und meines Erachtens, hat das viel mit der Gesellschaft an sich zu tun und dem unterschwellig permanent vorhandenem Gefühl, dass man abgezockt wird.

Im Kapitalismus kommt es, so meine Beobachtung, irgendwann trotz massivem Produktangebot zur zunehmenden Unzufriedenheit, die sich aus meiner Sicht aus mehreren Quellen speist, die aber zumeist alle darauf hinauslaufen, dass etwas zwischenmenschliches zerstört wird.

Da jeder Gewinn erwirtschaften muss, MUSS es zwangsläufig daraus hinauslaufen, dass betrügerische Verhaltensweisen sich etablieren. Das findet sich in allen Bereichen. Unnötige Operationen, unnötige Reparaturen in der Autowerkstatt, absichtlich eingebaute Sachen, so dass die Geräte nach Ablauf der Garantie kaputt gehen, mangelnde Qualität usw usw... überall findet sich diese Lüge und der Betrug.

Und das zerstört Vertrauen und ohne Vertrauen wird man von den Mitmenschen entfremdet.

Ich kann mir vorstellen, dass Menschen, die tagein - tagaus in diesem System leben, schlussendlich immer versuchen, mit wenig Aufwand durchzukommen und das überträgt sich dann natürlich auch in Alternative Projekte.
Man legt so was ja nicht von heute auf morgen ab.

Ich habe das selber bei einigen Freunden erlebt, wie schwer dass ist, umzudenken, wenn es dann anders, gemeinschaftlicher, läuft. Da haben manche echt Probleme.

Das ganze System halte ich mittlerweile für schrottreif. Es zerstört zu viel Zwischenmenschliches und Natürliches, ist zu sehr auf Konkurrenz ausgelegt, konzentriert am Ende zu viel Macht und Geld bei zu wenigen und degradiert die Menschen zu etwas, was sie nicht sind.

Und um den sich daraus ergebenden Unmut zu kanalisieren, hat man schon immer die Aufmerksamkeit auf die "Schmarotzer" gelenkt, bzw. diese erst mal erfunden.

Wir brauchen eine Kultur der gegenseitigen Wertschätzung. Daran führt kein Weg vorbei.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.03.2017 12:54).

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