Barxxo schrieb am 17.03.2017 08:59:
Du schriebst von "nicht wenigen" was eine andere Formulierung für "Viele" ist.
Viele sinds aber definitiv nicht. Vielleicht 5%?
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Wobei ich damit vorsichtig wäre zu glauben, wenn mir ein Obdachloser erzählt, dass er sein Leben auf der Strasse freiwillig gewählt hat. Das kann auch etwas mit dem Selbstbildnis und der Selbstachtung zu tun haben. Man redet sich das eigene Unglück schön, deklariert es als "selbst gewählt", weil man es nicht erträgt, vor den Trümmern seines entglittenen Lebens zu stehen.
Ich kann diesen psychischen Mechanismus gut verstehen: man lebt in der Illusion, sein Leben noch steuern zu können. Umso schlimmer finde ich es, wenn
diesen Obdachlosen daraus nochmal der Strick "selber schuld" gedreht wird.
Dieses Nachtreten oder diese Verachtung kann dann vom "selbstgewählten" Obdachlosen fast dankbar als Bestägigung angesehen werden, dass man zwar verachtet wird, aber "noch alles im Griff hat".