Ansicht umschalten
Avatar von Ignoramus-et-Ignorabimus
  • Ignoramus-et-Ignorabimus

mehr als 1000 Beiträge seit 07.11.2017

Versagen

es ist schon erschreckend wie sehr sich die Darstellung der Polizei unmittelbar nach den tödlichen Ereignissen, von der bis jetzt ermittelten Ereigniskette unterscheidet. Man kann nur hoffen, dass dies auch vollständig aufgeklärt wird. Und sei's nur, um in Zukunft besser mit solchen Situationen umgehen zu können.

Aber unabhängig davon, ob es sich um ein Versagen der Polizei handelte oder nicht (das müssen die Ermittlungen klären, nicht ich oder das Forum hier), denke ich, dass auf jeden Fall das Verhalten der Kinder- und Jugendpsychiatrie ebenfalls untersucht werden muss.

Wenn da ein Jugendlicher mit dem begründeten Verdacht der Selbstgefährdung von der Polizei eingewiessen wird, dann stellt sich die Frage, wie die aufnehmende Einrichtung innerhalb von ein paar Stunden mit hinreichender Sicherheit diesen Verdacht ausschliessen konnte. Hatten die Dolmetscher, haben die das Umfeld und die Vorgeschichte hinreichend abgeklärt, und haben sie sichergestellt, dass der Junge angemessen betreut wird. Die folgenden Ereignisse jedenfalls legen nahe, dass dies nicht mit der notwendigen Sorgfalt geschah.

Da drängt sich vielmehr der Verdacht auf, dass die mit dem Jungen nichts anfangen konnten, und die Verantwortung dann an die Jugendhilfeeinrichtung abgeschoben haben, die aber für den Umgang mit potentiell suizidalen Jugendlichen definitiv nicht über die notwendige Qualifikation verfügt.

Auch da muss man untersuchen, ob da im Ablauf irgendwo ein persönliches Versagen vorliegt, oder ob es sich um eine Art Systemversagen handelt. So jedenfalls ist das nicht akzeptabel.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten