..... wenn man hier lesen muss, wie der Autor krampfhaft versucht die
Marktwirtschaft zu diskreditieren, indem er sie möglichst nah zu
einem Diktator und Verbrecher rückt.
Ich meine, nur weil Hitler den Autobahnbau hierzulande maßgeblich
vorangetrieben hat bzw. diesem zum Durchbruch verholfen hat, sind
selbige kein "böses Produkt faschistischer Ideologie und damit zu
ächten".... oder so ähnlich.
Es ist bedauerlich, dass die meisten hier (einschließlich des
Autors), statt konstruktiv und mit sachlichen Argumenten darüber zu
streiten welches Wirtschaftssystem "besser" für die Menschen ist,
hier mit plumpen Methoden versucht wird, einen Standpunkt moralisch
total zu diffamieren.
Anscheinend sind da wohl die Argumente ausgegangen.
Um mal hier ein bisschen Licht in einzelne Punkte zu bringen:
- Allende selbst war gemäßigter Sozialist. Allerdings hat er mit
Kommunisten und linksextremistischen Gruppen koaliert und
zusammengearbeitet. Er selbst direkt hat kein Blut an den Fingern
kleben. Allerdings haben die Kommunisten eine Vielzahl von Attentaten
und Morden begangen.
Insofern sollten hier einige ihr übersteigertes Bild vom "Held
Allende" ein bisschen kritischer sehen. Letztlich gab es also auch
von dieser Seite Morde.
- Im Übrigen wurden kubanische Kämpfer nach Chile geschleust (mit
Hilfe der Regierung), die dann für eine Vielzahl an Morden
verantwortlich waren.
- Offiziell sollten nur die "großen" Kapitalisten (Großgrundbesitzer
& Konzerne) enteignet werden. In der Praxis sah das aber so aus, dass
viele arme Menschen (von denen es aufgrund der desolaten
wirtschaftlichen Situation sehr viele gab, die im Übrigen während der
Amtszeit Allendes sich verschärft hat) und politisch Gesinnte durch
Santiago (wo ein Drittel der Landeseinwohner lebt) gezogen sind und
"Otto-Normal-Bürger", der sein kleines Haus in der Stadt hat,
bedroht, sobald sie die totale Macht im Land haben, werden sie sie
aus ihren Häusern jagen.....
Wie würden sich die ganzen selbsternannten Che Guevaras hier im Forum
fühlen, wenn bei ihnen vor der Tür plötzlich arme Großfamilien stehen
und ankündigen, dass sie ihn in Kürze (mit Waffengewalt übrigens)
verjagen werden und auch seinen PC an sich nehmen werden......?
Solange man nicht selbst betroffen ist, lässt es sich als Gutmensch
anscheinend wunderbar leben.
Die Schlussfolgerung, die man aus dem Artikel von Harald Neuber
ziehen sollte, ist mir auch nicht ganz klar.
Soll das bedeuten, dass in Chile die Menschen unfreiwillig ihr
derzeitiges Wirtschaftssystem haben? Sollten sie es durch ein
sozialistisches ersetzen, nur weil ihr derzeitiges von einem Diktator
& Verbrecher eingeführt wurde?
Oder sollen sie sich - in einer irgendwie gearteten
Verfassungsgebenden Versammlung/Abstimmung - eine neue Verfassung
geben? Am besten so eine wie sie es sich der Autor vorstellt? Was
wäre wenn, die Chilenen sich dann die gleiche Verfassung nochmal
geben würden? Insbesondere wenn sie sich für das gleiche (derzeitige)
Wirtschaftssystem nochmal entscheiden würden? Sind die Chilenen dann
alle "verwirrte Neoliberalisten, die einer Gehinrwäsche unterzogen
wurden"?
Was ist denn mit dem Grundgesetz? Ist das etwa in freier Entscheidung
zustandegekommen? Oder war es nicht vielmehr eine oktroyierte Vorlage
allierter Militärmachthaber (an die Antiamerikanisten hier: es waren
die Ober-Bösen Amis, von denen wir unser GG haben...)
Ist Chile heute keine Demokratie? Sind die Menschen nicht frei sich
für oder gegen etwas zu entscheiden? Ist nicht die Tatsache, dass in
Chile "Pinochetista" und ihre Gegner gleichermaßen frei für oder
gegen Pinochet demonstrieren können, der Beweis für eine
funktionierende Demokratie in der jeder frei seine Meinung vertreten
kann? (mal abgesehen von den Krawallen, die man von den friedlichen
Demonstranten/Trauergästen trennen sollte)
Aber die wichtigste Frage bzgl. des Artikels ist wohl:
Warum zum Geier sollten die Chilenen irgendetwas an ihrem derzeitigen
wirtschaftlichen (und politischen) System ändern? Chile gilt seit
langem mit Abstand als das politisch und wirtschaftlich stabilste
Land in Südamerika mit einem konstanten Wirtschaftswachstum.
Wer schon hergeht und hiesige Maßstäbe an ein Land ansetzt, dass erst
seit 16 Jahren eine Demokratie ist, sollte sich an die eigene Nase
fassen und zur Kenntnis nehmen, dass die junge Demokratie Chile in
Sachen Korruption ("was ja besonders in Diktaturen und
neoliberalistischen Systemen hervorkommt") besser da steht als
Deutschland! (Transparency Index)
Nach alledem bleibt eigentlich nur - dem Autor und vielen
Forumsbesuchern hier zu empfehlen, entweder sich ordentlich vor Ort
zu informieren oder aber besser zu Schweigen, anstatt mit solchen
brandstiftenden Artikeln hier gegen wirtschaftliche Ansichten zu
hetzen....
Gruß
Herr Paschulke
Marktwirtschaft zu diskreditieren, indem er sie möglichst nah zu
einem Diktator und Verbrecher rückt.
Ich meine, nur weil Hitler den Autobahnbau hierzulande maßgeblich
vorangetrieben hat bzw. diesem zum Durchbruch verholfen hat, sind
selbige kein "böses Produkt faschistischer Ideologie und damit zu
ächten".... oder so ähnlich.
Es ist bedauerlich, dass die meisten hier (einschließlich des
Autors), statt konstruktiv und mit sachlichen Argumenten darüber zu
streiten welches Wirtschaftssystem "besser" für die Menschen ist,
hier mit plumpen Methoden versucht wird, einen Standpunkt moralisch
total zu diffamieren.
Anscheinend sind da wohl die Argumente ausgegangen.
Um mal hier ein bisschen Licht in einzelne Punkte zu bringen:
- Allende selbst war gemäßigter Sozialist. Allerdings hat er mit
Kommunisten und linksextremistischen Gruppen koaliert und
zusammengearbeitet. Er selbst direkt hat kein Blut an den Fingern
kleben. Allerdings haben die Kommunisten eine Vielzahl von Attentaten
und Morden begangen.
Insofern sollten hier einige ihr übersteigertes Bild vom "Held
Allende" ein bisschen kritischer sehen. Letztlich gab es also auch
von dieser Seite Morde.
- Im Übrigen wurden kubanische Kämpfer nach Chile geschleust (mit
Hilfe der Regierung), die dann für eine Vielzahl an Morden
verantwortlich waren.
- Offiziell sollten nur die "großen" Kapitalisten (Großgrundbesitzer
& Konzerne) enteignet werden. In der Praxis sah das aber so aus, dass
viele arme Menschen (von denen es aufgrund der desolaten
wirtschaftlichen Situation sehr viele gab, die im Übrigen während der
Amtszeit Allendes sich verschärft hat) und politisch Gesinnte durch
Santiago (wo ein Drittel der Landeseinwohner lebt) gezogen sind und
"Otto-Normal-Bürger", der sein kleines Haus in der Stadt hat,
bedroht, sobald sie die totale Macht im Land haben, werden sie sie
aus ihren Häusern jagen.....
Wie würden sich die ganzen selbsternannten Che Guevaras hier im Forum
fühlen, wenn bei ihnen vor der Tür plötzlich arme Großfamilien stehen
und ankündigen, dass sie ihn in Kürze (mit Waffengewalt übrigens)
verjagen werden und auch seinen PC an sich nehmen werden......?
Solange man nicht selbst betroffen ist, lässt es sich als Gutmensch
anscheinend wunderbar leben.
Die Schlussfolgerung, die man aus dem Artikel von Harald Neuber
ziehen sollte, ist mir auch nicht ganz klar.
Soll das bedeuten, dass in Chile die Menschen unfreiwillig ihr
derzeitiges Wirtschaftssystem haben? Sollten sie es durch ein
sozialistisches ersetzen, nur weil ihr derzeitiges von einem Diktator
& Verbrecher eingeführt wurde?
Oder sollen sie sich - in einer irgendwie gearteten
Verfassungsgebenden Versammlung/Abstimmung - eine neue Verfassung
geben? Am besten so eine wie sie es sich der Autor vorstellt? Was
wäre wenn, die Chilenen sich dann die gleiche Verfassung nochmal
geben würden? Insbesondere wenn sie sich für das gleiche (derzeitige)
Wirtschaftssystem nochmal entscheiden würden? Sind die Chilenen dann
alle "verwirrte Neoliberalisten, die einer Gehinrwäsche unterzogen
wurden"?
Was ist denn mit dem Grundgesetz? Ist das etwa in freier Entscheidung
zustandegekommen? Oder war es nicht vielmehr eine oktroyierte Vorlage
allierter Militärmachthaber (an die Antiamerikanisten hier: es waren
die Ober-Bösen Amis, von denen wir unser GG haben...)
Ist Chile heute keine Demokratie? Sind die Menschen nicht frei sich
für oder gegen etwas zu entscheiden? Ist nicht die Tatsache, dass in
Chile "Pinochetista" und ihre Gegner gleichermaßen frei für oder
gegen Pinochet demonstrieren können, der Beweis für eine
funktionierende Demokratie in der jeder frei seine Meinung vertreten
kann? (mal abgesehen von den Krawallen, die man von den friedlichen
Demonstranten/Trauergästen trennen sollte)
Aber die wichtigste Frage bzgl. des Artikels ist wohl:
Warum zum Geier sollten die Chilenen irgendetwas an ihrem derzeitigen
wirtschaftlichen (und politischen) System ändern? Chile gilt seit
langem mit Abstand als das politisch und wirtschaftlich stabilste
Land in Südamerika mit einem konstanten Wirtschaftswachstum.
Wer schon hergeht und hiesige Maßstäbe an ein Land ansetzt, dass erst
seit 16 Jahren eine Demokratie ist, sollte sich an die eigene Nase
fassen und zur Kenntnis nehmen, dass die junge Demokratie Chile in
Sachen Korruption ("was ja besonders in Diktaturen und
neoliberalistischen Systemen hervorkommt") besser da steht als
Deutschland! (Transparency Index)
Nach alledem bleibt eigentlich nur - dem Autor und vielen
Forumsbesuchern hier zu empfehlen, entweder sich ordentlich vor Ort
zu informieren oder aber besser zu Schweigen, anstatt mit solchen
brandstiftenden Artikeln hier gegen wirtschaftliche Ansichten zu
hetzen....
Gruß
Herr Paschulke