Sophosaurus schrieb am 13. Dezember 2006 19:49
> > Das Einzige was man aus der Intention dieser "Dame" folgern kann ist,
>
> Nichts, gar nichts. Null!
> Man könnte Intentionen aus etwas folgern, nicht umgekehrt.
Das ist ja interessant. Eine ganz besondere Form des VORSATZES ist
die ABSICHT. Wenn eine Sache geschehen ist, ist die ABSICHT nur noch
Statistik.
> Ohweh, all die Nazis, die Dissertationen über die NS-Zeit abfassen...
> Sei mal lieber froh, dass Du hier anonym bist.
Wir reden aber nicht von Nazis die promovieren. Allende war Arzt.
Gelöbnis des Arztes
Es ist Aufgabe des Arztes in Friedens- wie in Kriegszeiten unter
Achtung vor dem Leben und der Würde des Menschen ohne Unterschied des
Alters, der Rasse, der Religion, der Staatsangehörigkeit, der
gesellschaftlichen Stellung, der politischen Ideologie oder
irgendwelcher anderer Art, die körperliche und geistige Gesundheit
des Menschen zu schützen und sein Leiden zu lindern.
Der Arzt hat bei der Ausübung seines Berufes die Gesundheit des
Patienten in den Vordergrund zu stellen. Der Arzt darf seine
beruflichen Kenntnisse nur zur Verbesserung oder Erhaltung der
Gesundheit der Menschen, die sich ihm anvertrauen und nur auf deren
Ersuchen einsetzen. Er darf in keinem Fall zu ihrem Schaden tätig
werden.
Es widerspricht der ärztlichen Ethik, wenn der Arzt dem Patienten bei
der Ausübung seines Berufes seine persönlichen, weltanschaulichen,
moralischen oder politischen Vorstellungen aufzwingt.
Was sagt die taz dazu?
Zitat:
"Es zeigt sich: Jene Zitate, mit denen Farías den Antisemitismus
Allendes zu beweisen sucht, geben keinesfalls dessen Denken wieder,
sondern verweisen lediglich auf einen der wichtigsten Vertreter jener
Denkrichtung der medizinischen Kriminalitätsforschung zu "kollektiven
Verbrechen", die Anfang des 20. Jahrhunderts durchaus auf Resonanz
stieß: den Italiener Cesare Lombroso (1835-1909). In einem Absatz der
gut 150 Seiten umfassenden Doktorarbeit gibt Allende die Ansichten
von Lombroso wieder. Der schrieb: Zigeuner, manche arabischen und
indischen Stämme seien von Natur aus Verbrecher, und "die Juden
charakterisieren sich durch bestimmte Formen von Verbrechen: Betrug,
Falschheit, Verleumdung und vor allem Wucher". Aus der Tatsache, dass
dieser Satz als Zitat in Allendes Arbeit steht, zimmert Farías den
Antisemiten Allende. Was der allerdings von diesen Zuschreibungen
Lombrosos hielt, machte er in derselben Arbeit mehr als deutlich: Er
beschäftigte sich keine Zeile weiter damit, sondern endete den Absatz
mit der schlichten Feststellung, er verfüge über keinerlei Daten, die
diese Zuschreibungen bestätigen würden."
http://www.taz.de/pt/2005/06/01/a0154.1/text
Da sind wir doch richtig froh, dass dieser kleine Möchtegern-Mengele
Chiles noch keine eigene Erfahrung gesammelt hat. :-))
und weiter:
"Stattdessen setzt sich Allende kritisch - wenn auch aus heutiger
Sicht nicht kritisch genug - mit den verschiedenen Versuchen der
zeitgenössischen Wissenschaft auseinander, einen Zusammenhang
zwischen bestimmten Krankheitsbildern und der Anfälligkeit für
Verbrechen herzustellen. Recht deutlich wird, dass ihm bei der
Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs zwischen Alkoholismus,
Tuberkulose, Drogenmissbrauch und Kriminalität dämmert, dass es sich
dabei um soziale Phänomene handelt. Zwar hält auch der damals
25-jährige Allende bestimmte kriminelle Neigungen für nicht
therapierbar, doch setzt sich seine Arbeit vor allem für eine bessere
medizinische Betreuung der "Kranken" ein, auch für besser
ausgebildetes Personal in den Haftanstalten.
Aus heutiger Sicht vertritt die Arbeit etliche dem Zeitgeist
zuzuschreibende Positionen - ein Beweis für den Rassisten und
Antisemiten Allende aber ist sie nicht. "Verschollen", wie Farías
behauptet, war sie im Übrigen auch nicht: Sie stand stets öffentlich
zugänglich in der Universitätsbibliothek Santiago."
Wie human? Mengele dachte wohl ebenso und wurde deshalb KZ-Artzt?
:-))
> > Das Einzige was man aus der Intention dieser "Dame" folgern kann ist,
>
> Nichts, gar nichts. Null!
> Man könnte Intentionen aus etwas folgern, nicht umgekehrt.
Das ist ja interessant. Eine ganz besondere Form des VORSATZES ist
die ABSICHT. Wenn eine Sache geschehen ist, ist die ABSICHT nur noch
Statistik.
> Ohweh, all die Nazis, die Dissertationen über die NS-Zeit abfassen...
> Sei mal lieber froh, dass Du hier anonym bist.
Wir reden aber nicht von Nazis die promovieren. Allende war Arzt.
Gelöbnis des Arztes
Es ist Aufgabe des Arztes in Friedens- wie in Kriegszeiten unter
Achtung vor dem Leben und der Würde des Menschen ohne Unterschied des
Alters, der Rasse, der Religion, der Staatsangehörigkeit, der
gesellschaftlichen Stellung, der politischen Ideologie oder
irgendwelcher anderer Art, die körperliche und geistige Gesundheit
des Menschen zu schützen und sein Leiden zu lindern.
Der Arzt hat bei der Ausübung seines Berufes die Gesundheit des
Patienten in den Vordergrund zu stellen. Der Arzt darf seine
beruflichen Kenntnisse nur zur Verbesserung oder Erhaltung der
Gesundheit der Menschen, die sich ihm anvertrauen und nur auf deren
Ersuchen einsetzen. Er darf in keinem Fall zu ihrem Schaden tätig
werden.
Es widerspricht der ärztlichen Ethik, wenn der Arzt dem Patienten bei
der Ausübung seines Berufes seine persönlichen, weltanschaulichen,
moralischen oder politischen Vorstellungen aufzwingt.
Was sagt die taz dazu?
Zitat:
"Es zeigt sich: Jene Zitate, mit denen Farías den Antisemitismus
Allendes zu beweisen sucht, geben keinesfalls dessen Denken wieder,
sondern verweisen lediglich auf einen der wichtigsten Vertreter jener
Denkrichtung der medizinischen Kriminalitätsforschung zu "kollektiven
Verbrechen", die Anfang des 20. Jahrhunderts durchaus auf Resonanz
stieß: den Italiener Cesare Lombroso (1835-1909). In einem Absatz der
gut 150 Seiten umfassenden Doktorarbeit gibt Allende die Ansichten
von Lombroso wieder. Der schrieb: Zigeuner, manche arabischen und
indischen Stämme seien von Natur aus Verbrecher, und "die Juden
charakterisieren sich durch bestimmte Formen von Verbrechen: Betrug,
Falschheit, Verleumdung und vor allem Wucher". Aus der Tatsache, dass
dieser Satz als Zitat in Allendes Arbeit steht, zimmert Farías den
Antisemiten Allende. Was der allerdings von diesen Zuschreibungen
Lombrosos hielt, machte er in derselben Arbeit mehr als deutlich: Er
beschäftigte sich keine Zeile weiter damit, sondern endete den Absatz
mit der schlichten Feststellung, er verfüge über keinerlei Daten, die
diese Zuschreibungen bestätigen würden."
http://www.taz.de/pt/2005/06/01/a0154.1/text
Da sind wir doch richtig froh, dass dieser kleine Möchtegern-Mengele
Chiles noch keine eigene Erfahrung gesammelt hat. :-))
und weiter:
"Stattdessen setzt sich Allende kritisch - wenn auch aus heutiger
Sicht nicht kritisch genug - mit den verschiedenen Versuchen der
zeitgenössischen Wissenschaft auseinander, einen Zusammenhang
zwischen bestimmten Krankheitsbildern und der Anfälligkeit für
Verbrechen herzustellen. Recht deutlich wird, dass ihm bei der
Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs zwischen Alkoholismus,
Tuberkulose, Drogenmissbrauch und Kriminalität dämmert, dass es sich
dabei um soziale Phänomene handelt. Zwar hält auch der damals
25-jährige Allende bestimmte kriminelle Neigungen für nicht
therapierbar, doch setzt sich seine Arbeit vor allem für eine bessere
medizinische Betreuung der "Kranken" ein, auch für besser
ausgebildetes Personal in den Haftanstalten.
Aus heutiger Sicht vertritt die Arbeit etliche dem Zeitgeist
zuzuschreibende Positionen - ein Beweis für den Rassisten und
Antisemiten Allende aber ist sie nicht. "Verschollen", wie Farías
behauptet, war sie im Übrigen auch nicht: Sie stand stets öffentlich
zugänglich in der Universitätsbibliothek Santiago."
Wie human? Mengele dachte wohl ebenso und wurde deshalb KZ-Artzt?
:-))