AMi65 schrieb am 11. Dezember 2006 20:12
> Die Frage ist, ob es so ist. Ob die Aussenwelt wirklich nicht
> erkennbar ist. Denn diese unterstellt Sichtweise einen Willen zur
> Erkenntnis. Heute liegen alle Fakten auf dem Tisch. Man braucht sie
> nur zur Kenntnis zu nehmen. Die Ausrede "ich bin halt in der Höhle"
> gilt nicht mehr.
Oh doch. Es erzählen zwar inzwischen mehr Leute davon, wie es draußen
angeblich ist - aber am wichtigsten ist für die Höhlenbewohner immer
noch, was drinnen geschieht. Hier haben sie ihr Leben verbracht, die
in der Höhle geltenden Regeln bestimmen ihr Leben. Die Meinung der
mächtigsten Höhlenbewohner ist maßgeblich, sei es in Politik,
Wissenschaft oder Kultur. Inzwischen lässt man die Höhlenbewohner
sogar dreimal im Jahr rausgucken. Aber immer, wenn das geschieht, ist
es draußen dunkel und es tobt ein Unwetter. Wie soll man dann noch
Leuten glauben, die von einem gelben Feuerball am blauen Himmel
erzählen? Außerdem sind es drinnen auch immer mehr Menschen geworden
- diejenigen, die von draußen kommen, sind nach wie vor in der
Minderheit.
Es geht wie zu Sokrates' Zeiten darum, ob man seine private
Höhlensicherheit aufgibt - und zwar für Vorstellungen, die außerhalb
des eigenen ERFAHRUNGshorizontes liegen. Die Fakten lagen doch damals
auch schon klar auf dem Tisch - für jeden der sehen wollte!
Man kann das Gleichnis sogar noch ausbauen. Es besteht nämlich die
nicht unberechtigte Gefahr, dass diejenigen Höhlenmenschen, welche
die Höhle verlassen, das an die Höhle angrenzende, karge Gebirgstal
mit der gesamten Welt verwechseln. Und zwar, weil die Ketten wieder
nur bis kurz vor die Passhöhen reichen ...
> Die Frage ist, ob es so ist. Ob die Aussenwelt wirklich nicht
> erkennbar ist. Denn diese unterstellt Sichtweise einen Willen zur
> Erkenntnis. Heute liegen alle Fakten auf dem Tisch. Man braucht sie
> nur zur Kenntnis zu nehmen. Die Ausrede "ich bin halt in der Höhle"
> gilt nicht mehr.
Oh doch. Es erzählen zwar inzwischen mehr Leute davon, wie es draußen
angeblich ist - aber am wichtigsten ist für die Höhlenbewohner immer
noch, was drinnen geschieht. Hier haben sie ihr Leben verbracht, die
in der Höhle geltenden Regeln bestimmen ihr Leben. Die Meinung der
mächtigsten Höhlenbewohner ist maßgeblich, sei es in Politik,
Wissenschaft oder Kultur. Inzwischen lässt man die Höhlenbewohner
sogar dreimal im Jahr rausgucken. Aber immer, wenn das geschieht, ist
es draußen dunkel und es tobt ein Unwetter. Wie soll man dann noch
Leuten glauben, die von einem gelben Feuerball am blauen Himmel
erzählen? Außerdem sind es drinnen auch immer mehr Menschen geworden
- diejenigen, die von draußen kommen, sind nach wie vor in der
Minderheit.
Es geht wie zu Sokrates' Zeiten darum, ob man seine private
Höhlensicherheit aufgibt - und zwar für Vorstellungen, die außerhalb
des eigenen ERFAHRUNGshorizontes liegen. Die Fakten lagen doch damals
auch schon klar auf dem Tisch - für jeden der sehen wollte!
Man kann das Gleichnis sogar noch ausbauen. Es besteht nämlich die
nicht unberechtigte Gefahr, dass diejenigen Höhlenmenschen, welche
die Höhle verlassen, das an die Höhle angrenzende, karge Gebirgstal
mit der gesamten Welt verwechseln. Und zwar, weil die Ketten wieder
nur bis kurz vor die Passhöhen reichen ...