Dem Autor spreche ich meinen absoluten Respekt für seinen Mut aus, vom Narrativ in den Nachrufen auf Powell in der ansonsten homogenen deutschen Presse abzuweichen.
In den konventionellen Medien hat man Powell unisono zum edlen Soldaten verklärt und seine Rolle vor der UNO marginalisiert. Diese Kritiklosigkeit entspricht 1:1 jener bei Bush senior https://www.heise.de/tp/news/Auf-den-Hund-gekommen-4244823.html und ist unverständlich, da man bei einem Minimum an Recherche auf https://theintercept.com/2018/02/06/lie-after-lie-what-colin-powell-knew-about-iraq-fifteen-years-ago-and-what-he-told-the-un/ gestoßen wäre.
Der Autor ist allerdings, was die Lebensleisung von Powell betrifft, trotzdem übers Ziel hinausgeschossen, denn Powell hat keineswegs seinen Vorgesetzten nur erzählt, was diese hören wollten. Im Gegenteil gehörte Powell im Pentagon zu den relativ gesehen Vernünftigeren:
So kam Powell, der in Deutschland die Verteidigung gegen gewähnte sowjetische Angriffe plante, bereits in den 1980ern zur Erkenntnis, Atomwaffen seien unpraktikabel. https://twitter.com/AtomicAnalyst/status/1450165823478419462/photo/1
Außerden redete er Cheney beim Irakkrieg den Einsatz atomarer Waffen aus. https://twitter.com/AtomicAnalyst/status/1450168490606858243/photo/1
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.10.2021 11:52).