Spiegel Online zu den Umständen der Verhaftung von Naved B:
>>>Ein Augenzeuge hatte beobachtet, wie der Fahrer aus der Kabine gesprungen und geflohen war. Er verfolgte den mutmaßlichen Attentäter und alarmierte währenddessen die Polizei. Beide sollen die Budapester Straße entlang in Richtung Tiergarten gelaufen sein. An der Siegessäule stoppten die Beamte den Tatverdächtigen - aber offenbar den falschen. Später stellte sich heraus, dass der zivile Verfolger den Fliehenden offenbar schnell aus den Augen verloren hatte. Die Festnahme war nur auf Grundlage einer vagen Personenbeschreibung erfolgt.<<<
Na, dass der Zeuge den Fliehenden "schnell aus den Augen verloren hatte", las sich heute morgen aber noch ganz anders (Welt):
>>>Als er den Verdächtigen fliehen sah, rannte er hinter ihm her – allerdings mit Sicherheitsabstand. Während des Laufs durch die Dunkelheit hatte er permanent die Notrufzentrale am Telefon und gab den Beamten fortlaufend die Position des Verdächtigen durch.
Nach etwa zwei Kilometern stoppte schließlich die Besatzung eines Streifenwagens den Verdächtigen an der Siegessäule. "Mit Hilfe dieses Zeugen war es uns möglich, den Verdächtigen zu fassen", erklärte Polizeisprecher Winfrid Wenzel. "Diese Zivilcourage kann uns heute etwas Mut machen." Die Berliner Polizei weiß zwar, wer der mutige Zeuge ist, geht aber davon aus, dass er anonym bleiben will.<<<
Der Zeuge hat den Fliehenden richtiggehend beschattet, in kontinuierlichem Kontakt mit der Polizei. Nichts mit "aus den Augen verloren". Nichts mit "Festnahme aufgrund vager Personenbeschreibung".
Da stinkt was gewaltig.