Ich spekuliere (!), dass die Anzahl der Stromanbieter nicht in einem linearen Zusammenhang zum Börsenstrompreis steht. Wenn echt zu viel angeboten wird, also mehr, als Binnen- und Exportmarkt aufnehmen können, bricht der Preis leicht bis in den negativen Bereich ein. Es gab sogar seit August (sehr kurze) Phasen, in denen das so war. In dem Moment, wo es da keinen Überhang mehr gibt, steigt der Preis sofort auf die Gestehungskosten an. Und wenn der Überhang der Nachfrage so stark wird, dass man sogar importieren muss, steigt der Preis weiter bis dorthin, wo bei den ersten Nachfragern die Schmerzgrenze liegt und sie lieber ihre Anlagen suspendieren (so bei den Gas verbrauchenden Mineraldüngerherstellern in Schottland geschehen - das Geschäft lohnte sich einfach nicht mehr).
Die Charakteristik dieser Abhängigkeit würde mich interessieren. Ich nehme an, das wurde bei all den Entscheidungen hin zu einem frei spekulierenden Gasspotmarkt ebenso übersehen wie hier am Strommarkt. Solange nur diejenigen aus dem Roulette aussteigen, die keine Kinderstube zu heizen haben, sondern "lediglich" irgendwelche Industriegüter herstellen, die sie dann eben vorübergehend nicht herstellen, ist das nur eine wirtschaftliche Branchenkrise. Aber wenn es vital wird wie in Griechenland, hat sich irgendjemand die Karten falsch gelegt, der dafür zur Rechenschaft gezogen werden sollte, sofern er in öffentlichen Ämtern sitzt und damit dem Gemeinwohl verpflichtet sein sollte.