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  • Rkahr

mehr als 1000 Beiträge seit 25.04.2023

Re: Aktivisten sind Technikfeinde

Dies ist zweifellos das erschütternde Dilemma.

Es steht außer Frage, dass eine Diskussion stattfinden sollte, und das lässt sich nicht leugnen.

Wir wissen, dass eine Diskussion unerlässlich ist und sogar Spaß machen kann, wenn man sich die Zeit nimmt, das Funktionsprinzip eines E-Fuel-Systems auszurechnen, und sich vorstellt, wie kann man sowas selbver zum laufen kriegen. In diesem Fall kann es äußerst interessant sein. Und wenn man auf die Idee kommt, ein solches E-Fuel-System zu realisieren, könnte man es sogar im eigenen Garten aufbauen.

Doch nun stoßen wir auf eine Gruppe, die die Umweltdiskussion in ihrer Gewalt hat und behauptet, egal was wir tun, sie werden nicht aufhören, bis sie die freiheitlich-demokratische Grundordnung gestürzt und ein Rätesystem eingeführt haben. Jede Kritik an unserem Vorgehen wird lediglich als Lobbyarbeit der fossilen Brennstoffindustrie abgetan, man kann aja nicht gegen das Räte System sein......

Und zu unserem allgemeinen Entsetzen übernehmen sie nun dieses Argument, und schreiten überall ein. Jedes Mal, wenn etwas nicht so gut läuft, müssen wir uns nicht mehr stundenlang hinsetzen und diskutieren. Stattdessen sagt die Gegenseite jetzt: "Ja, ja, wollt ihr uns am Ende auch nur das Rätesystem verkaufen?"

Auf einmal, wenn wir mit dem Volk konfrontiert werden, zeigt das Volk überhaupt kein Verständnis für die tapferen Kämpfer für das Rätesystem. Das Volk möchte sie am liebsten von der Straße verschwinden lassen, damit es sich den kleinen Flieger leisten kann, der einen einmal im Jahr nach Malle bringt, für zwei Wochen, all inclusive.

Das ist schon etwas anderes, wenn ich herausfinde, dass die Erbin von Reentsma nach Bali und Machu Picchu reisen kann, was durchaus beeindruckend ist, aber allen unterhalb ihrer Einkommensklasse verbieten möchte, eine Woche Urlaub zu machen, am besten an einem Ort, an dem man kein Deutsch spricht. Für sie ist der Bali-Urlaub natürlich in Ordnung, da das natürlich umweltfreundlich ist. Aber wenn sie es sich erlauben kann, nach Bali und Machu Picchu zu reisen, dann kommt der Gedanke auf: "Das kann ich mir aber nicht leisten, aber zwei Wochen Malle gehen noch, ist ja näher und kürzer, also besser." Das versteht sie nicht mehr, dass nichtr jeder um den halben weltball zum vergnügen fliegt.

Es ist so einfach, die Medien zu füttern, wenn man die letzten Kämpfergenerationen am Flughafen entdeckt und mit dem Handy ein Bild schießt, um es an die Zeitungen weiterzugeben. Ja, der Geringverdiener kann sich so etwas nicht immer leisten, aber für den Chef der letzten Generation sieht es natürlich anders aus, der fliegt auch gerna nach abu dabi.

Es war noch nie anders, dass die 1 % Revolutionäre andere Absichten hatten als genau das zu machen was sie wollten. Man fragt sich, wo die alten Alternativen geblieben sind, die diese Diskussionen mit Feuer, Schwert und Müsliriegel geführt hätten, notfalls auch 14 Tage lang, in Kordhosen und Turnschuhen

Solche alternativen Energiegegner kann man respektieren, und das ist auch möglich. Wenn man dann auf gut Bayrisch einen "Langhaarad'n" sieht, der sich aus Schrott und Baumarktteilen eine Windmühle und eine Solaranlage gebastelt hat, dann muss man das respektieren und kann nichts anderes tun, als den Hut davor zu ziehen. Aber wenn sich dieser Alternative nun wie die junge FDP kleidet und benimmt und fordert, dass die Demokratie bitte beendet werden sollte, weil ein Rätesystem besser für die Umwelt sei, dann kann jeder seine eigene Meinung dazu haben, nur für mich ist das keine diskussion die ich haben möchte.

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