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  • Subzero

mehr als 1000 Beiträge seit 06.06.2000

Der olle Marx sagt

"Das Sein bestimmt das Bewußtsein" („Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt.“). Den Spruch sollte ein Sprachphilosoph doch schon kennen und verinnerlicht haben.
Denn Sprache nur ist Ausdruckform des Bewußtseins und somit ein indirekter Indikator des Seins. Ein Herumdefinieren an der Sprache ändert nichts an den durch das Sein begründeten Zwängen. Ok, ich kann auch sagen "da Eis böse ist hat das Wasser keine 0°, sondern ist 31° warm". Ich habe da fröhlich an der Temperatur herumdefiniert (statt der Celsius-Skale die Fahrenheit-Skale verwendet), das Wasser ist aber trotzdem noch gefroren.

Übrigens: Biodeutscher ist ursprünglich eine linke Begriffsschöpfung. Diese neuen Begriffsschöpfungen gehen mittlerweile aber immer schneller durch die Euphemismus-Tretmühle.

Übrigens 2: Gegenrede ist das Mittel der Demokratie. Gegenhaltung ist der Abschied von der Demokratie aus dem Gefühl der eigenen moralischen und ethischen Überlegenheit heraus. Und aus einem solchen Gefühl heraus kann man gerne schonmal den Nescher kolonialisieren, den Untermenschen im Osten versklaven oder de Johd vergasen.

Übrigens 3:
"Das Zeitalter der Erschöpften ist angebrochen. Reichten einst sprachlich gut transportierte Wahlprogramme für das Gewinnen von Mehrheiten aus, "
Birne hat mal gesagt "Entscheidend ist was hinten rauskommt". Und in den letzten Jahrzehnten wurden gar wohlklingende Wahlprogramme qualitativ immer weniger, gerne sogar gegenteilig umgesetzt. Die Glaubwürdigkeit der etablierten Parteien ist dahin. Auch das (und nicht unbedingt Zuwanderung) sorgt für die Erfolge der AfD. Die etablierten Parteien kommen ja mittlerweile mit dem "büdde büdde, wählt uns, wir verarschen Euch zwar auch, aber nicht so heftig wie die Konkurrenz"-Lamento.

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