Dass eine vernünftige Kommunikation mit den "dummen" Massen nicht möglich ist liegt auch daran, dass man eine solche geschwollene Sprache verwendet.
Die empörte Mittel- und Oberschicht die mit Abscheu auf den revoltierenden Pöbel hinabblickt, belehrt und tadelt ist mir zuwider. Zusammenhänge werden wie immer ausgeblendet. Ich möchte mich zuweilen schämen der Mittelschicht anzugehören. Sachsen müsse vielleicht politisch verloren gegeben werden hörte ich kürzlich von einem Kollegen. Diese Leute werden gar nicht als Gesellschaftsmitglieder betrachtet, sondern als eine Last, als eine Verfügungsmasse, die im Zaum gehalten werden muss. Über die Empörung, die ihnen im Schulunterricht bezüglich Ausländerhass und Rechter Ideologie einprogrammiert wurde kommen die meisten gar nicht hinaus.
Wenn ich eine Diskussion über Respekt führe, Respekt zum Beispiel für die Menschen die heute in HartzIV gefangen und ihn nicht mehr bekommen dann höre ich hingegen die neoliberalen Parolen. Diese Leute dürfen nicht mehr als den minimalen Anteil am Wohlstand bekommen, weil sie ja sonst nicht motiviert sind sich selbst aus dem Schlamm zu ziehen. Der Mensch nur noch annerkannt, wenn er die Wirtschaftsmaschine füttern kann, egal ob es nützlich ist oder nicht. Wer ein solches Gesellschaftsklima erzeugt wundert sich dann, dass diese Menschen sich Respekt und Anerkennung eben woanders suchen.
Wenn es jedoch um die Verfehlungen der Elite geht, die aus einer ganz anderen Warte heraus, nämlich der von Macht und Vermögen, ihre Niedertracht und Korruption zeigen dann wird das alles relativiert. Parlamentarische Demokratie dieser Form als schlechte aber beste Regierungsform. Langsam mahlende Mühlen. Uns geht es doch gut. Höchstens vor der AfD oder der Linken müsse man Angst haben. Kriege? Na die gibt es immer, was sollen wir denn da machen? Romantische Träumereien, das ist Realpolitik.